Das Handwerkszeug eines Schiftsetzers für den Handsatz

Im alten, historischen Buchdruck war der Handsetzer (Typograph, Schriftsetzer) derjenige, der aus bleiernen Einzelbuchstaben den Text nach einem vorgegebenen Manuskript oder auch nach einem eigenen Entwurf , aus einzelnen Buchstaben Zeile für Zeile mit Hilfe eines Winkelhakens zusammensetzte. Ein geübter Schriftsetzer setzte bei gutem Manuskript mit glattem Satz (sogenannter Werksatz) eine Leistung von 1.400-1.500 Buchstaben. Erschwerungen waren u.a. Tabellen, Ziffern, Abkürzungen und auch ein schlecht geschriebenes Manuskript. Die einzelnen Bleibuchstaben (Schrift) befanden sich nach einer bestimmten Ordnung in

Mein Opa an der Maschine im Bleisatz

unterschiedlichen Schriftgraden und Schriftarten in einem Setzkasten. Die gesetzten Zeilen wurden dann zu einer Spalte oder Kolumne (Satzspiegel) beliebiger Zeilenzahl zusammengesetzt. Dabei erfolgte meistens das Zusammenhalten einer Kolumne mit Hilfe einer Kolumnenschnur. Der Text wurde bei bestimmten Arbeiten oft auch ergänzt durch Numerierwerke, Messing- oder Perforierlinien.
Der Raum zwischen des Buchstaben und Zeilen wurde ergänzt durch nicht schrifthohes (nicht mitdruckendes) Blindmaterial wie Füllstücke, Stege, Quadraten und Regletten und dann zu einer druckfertigen Form für die Buchdruckmaschine in einen Rahmen geschlossen.

Ein Schriftsetzer hatte auch die Aufgabe, Korrekturfahnen auf einer einfachen Abziehpresse herzustellen.

Für die Arbeit eines traditionellen Handsetzers wurden z.B. folgende Werkzeuge benötigt:

  • Pinzette, Ahle, Setzschiff und Kolumnenschnur
  • Schließschlüssel und Formschließer
  • Winkelhaken mit Setzlinien, Regletten und Bleisteg
  • Blindmaterial und Regletten
  • Kleine Zeilenhandwalze zum Einfärben
  • Große Handwalze zum Einfärben
  • Eisenstege, Numerierwerk und Messinglinien
  • Waschbenzinkanne und Druckfarbe
  • Rahmen für eine Buchdruck-Tiegeldruckmaschine

Mit dem Ende des historischen Buchdrucks wird auch der Beruf des Handsetzers heute nicht mehr ausgeübt und seine Werkzeuge sind nur noch in Museen zu finden oder in besonderen Druckereien die den Buchdruck in hoher Qualität pflegen und dabei vielleicht auch noch handgeschöpfte Papiere verwenden.