Farbmanagement – wieso, weshalb, warum?

Farbmanagement in der Druckindustrie

Wenn man sich im Internet auf die Suche nach spannenden Themen macht, dann stößt man nicht selten ganz zufällig auf eine Website, die sich dann sogar für das eigene Ansinnen als äußerst nützlich erweist. Und so bin ich auf der Homepage von Quato gelandet. Das Unternehmen hat sich auf Wide-Gamut-Monitore, Proof-, Photographic-, Layout- und Broadcast-Monitore spezialisiert und bietet zudem Software für das Farbmanagement sowie Mess- und Prüftechnik an. Soviel zum Hintergrund.
Okay, dass ist jetzt an sich nicht sonderlich erwähnenswert, aber beim Durchklicken lande ich schließlich in der Kategorie „Colormanagement“. Neben dem Hinweis auf eine von cleverprinting angebotene Schulung, verbirgt sich dahinter ein so genanntes Tutorial, welches sich dem Thema Colormanagement sehr kleingliedrig annimmt. So wird gleich zu Beginn die Frage nach dem „Wieso“ des Farbmanagements gestellt.

Des Weiteren werden in den verschiedenen Punkten die Themen Umgebungslicht, Farbfehler, Messgeräte, Monitorgrundlagen, Kalibrierungsarten und –grundlagen, Farbmanagement mit Adobe, Quark XPress, Freehand oder Brevier, Farbkonvertierungen und schließlich Softproof abgehandelt.

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Für einen ersten Überblick ist dieses kleine „Kompendium“ des Colormanagement eine tolle Sache, schließlich befinden sich darunter ein paar sehr praktische Hinweise wie beispielsweise Kalibrierungstipps und die Erklärungen, wie man zum Beispiel RGB-Dateien in den CMYK-Farbraum konvertiert. Also wer sein Wissen zum Thema Colormanagement auffrischen oder erweitern mag – einfach mal reinschauen und durchklicken…

Die Cleverprinting-Farbwelten – inkl. kostenloser Demoversion

 

Die Cleverprinting-Farbwelten

Gemeinsam mit dem Fachjournalisten Günter Schuler hat Cleverprinting ein Farbmusterbuch konzipiert, das den eher abstrakten CMYK-Farbwerten einen erfassbaren realen Bezugspunkt gegenüberstellt – „Cleverprinting Farbwelten“. Das Mischen der Farben, egal ob InDesign, Photoshop oder ein vergleichbares Programm, ist letztendlich einfach. Entweder gibt man im entsprechenden Tool den nummerischen Farbwert ein oder man schiebt solange am Farbregler, bis man die gewünschte Farbe gefunden hat. Damit man die neu angemischte Farbe für den weiteren Arbeitsprozess nutzen kann, benennt man folglich diese nach den korrekten Werten. Eine Vorstellung vom Farbton, ohne diesen tatsächlich vor Augen zu haben, schafft dieser Farbcode jedoch keinesfalls.

In den Farbwelten finden sich nun über 1.000 Farben, die in passende Gruppen unterteilt und zusammengefasst sind. Ist der Gestalter auf der Suche nach einem natürlichen Farbton, sucht er in der Kategorie Natur, sucht er einen metallischen Farbton, findet er diesen in der Kategorie Metall usw. 68 themenbezogene Farbsets stehen dem Anwender in den Farbwelten zur Verfügung, die Hinweise darauf geben, welche Farbe sich am besten für eine Automobilanzeige oder ein Trendmagazin eignet. Für viele Anlässe und Projekte liegen also bereits fertige Farbsets vor und das „Anmischen“ der Farbe per Hand entfällt. Schließlich sind alle Farbsets aus dem Buch als Datei beigefügt, so dass man diese in InDesign oder Photoshop importieren kann.

Das, was die Cleverprinting-Farbwelten für Designer, Kreative, Layouter und Druckvorstufler zum interessanten Werkzeug macht, ist die Tatsache, dass eine so große Vielfalt an Farben anegboten wird, so dass das selbst „Anmischen“ damit fast hinfällig werden dürfte. Zum anderen, und das ist wohl der entscheidende Pluspunkt, schaffen es die Herausgeber, die jeweilige Farbe mit einer charakteristischen Bezeichnung zu benennen – wobei, eine genaue Vorstellung von “indischgelb“ oder „umbra“ hat vermutlich dann doch nicht jeder. Aber Farbwelten richtet sich schließlich nicht an jeden, sondern an Experten, die eine Auswahl von 72 Türkis-, 72 Cyan-, 72, Blau-, 72 Violett-, 72 Magenta-, 72 Rot-, 72 Orange-, 72 Gelb-, 72 Grün-, 72 Braun-, 72 Schwarz-, 72 Grau- und 72 Weißtönen benötigen, plus die 72 knalligen RGB-Farben.

Cleverprinting kam zudem zu der Erkenntnis, dass ein visuelles Produkt wie eben Farbwelten schwer in Worte zu fassen ist und hat sich daher entschlossen, nicht nur die ersten Seiten des Buches sowie das komplette Inhaltsverzeichnis, sondern auch noch 10 Demo-Sets inklusive der ase-Dateien für InDesign kostenlos zur Verfügung zu stellen. Okay, jetzt wo das gesagt ist, kann ich ja aufhören, darüber zu berichten und auf die Website von Cleverprinting verweisen.

Das gedruckte Buch inkl. CD für 59,90 Euro kann dort natürlich auch bestellt werden.

ICC Profile

ICC Profile für das Farbsystem und einhaltung von Farbwerten

 

Alle am Reproduktionsprozess beteiligten Ausgabegeräte werden linearisiet, kalibriert und profiliert.
Ein Farbprofil ist die farbmetrische Beschreibung der geräteabhängigen Wiedergabeeigenschaften eines Gerätes in einem geräteunabhängigen Referenzfarbsystem (z. B. CIELab). Die Struktur dieses Profils ist vom International Color Consortium (ICC) festgelegt worden.
Genau genommen ist das Farbprofil eine Tabelle, die RGB-Werten die Normfarbwerte eines Standardfarbraums zuordnet, zum Beispiel L*A*B*, sRGB oder AdobeRGB(1998). Die Kombination aus RGB-Wert und Farbprofil liefert damit die vollständige Information über die tatsächlich gemeinten Farbwerte.
Ziel eines konsequent eingesetzten Color-Managements ist, dass eine Vorlage, die mit irgendeinem Eingabegerät erfasst wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird. Colormanagement-Systeme können Geräte wie Scanner, Digitalkameras, Monitore, Drucker sowie Film- und Plattenbelichter aufeinander abstimmen. Die Farbe wird z.B. den Druckbedingungen entsprechend angezeigt.

Wie werden ICC-Profile erstellt?

➢ Zur Erstellung von ICC-Profilen ist eine Profilierungs-Software, ein Spektralphotometer und eine Messvorlage notwendig.
➢ Eingabegeräte wie Scanner und Digital-Kameras werden mit einem IT8-Testchart kalibriert. Zu dieser standardisiert hergestellten Dia- oder Aufsichtsvorlage gehört eine ausgemessene Referenzdatei. Das IT8-Testchart wird gescannt oder fotografiert und in einer definierten Auflösung abgespeichert. Die Profilerzeugungssoftware vergleicht dann die digitalisierte Datei mit der Referenzdatei und berechnet aus den Differenzen das Farbprofil.
➢ Zur Kalibration von Monitoren wird das Spektralphotometer am Monitor befestigt. Mit Hilfe der Profilierungssoftware wird der Farbumfang des Monitors vermessen und in einem weiteren Profil gespeichert.
➢ Für die Profilierung des Proofdruckers wird die IT8-Testchart Referenzdatei auf dem Proofdrucker ausgegeben. Dieser Ausdruck wird mit dem Spektralphotometer vermessen, von der Profilierungssoftware mit der Referenzdatei verglichen und die Differenzen in einem dritten Profil gespeichert.
➢ Die Profilierung der Fortdruckmaschine erfolgt genau wie die des Proofdruckers. Hierbei ist zu beachten, dass der Zwischenschritt beim konventionellen Offsetdruck über die Druckplattenbelichtung ebenfalls kalibriert sein muss. Jede Fortdruckmaschine-Bedruckstoff-Kombination hat ihr eigenes Farbprofil, d. h. es muss für jede Fortdruckmaschine und jedes Papier ein eigenes Profil generiert werden (z. B. 2 Fortdruckmaschinen bedrucken je ein mattes und ein glänzendes Papier = vier Profile).