Selbstmotivation gegen kreative Blockaden

Als Designer müssen wir jeden Tag kreativ sein um in unserem Job Erfolg zu haben. Täglich müssen wir mit Ideen und kreativen Lösungen aufwarten. Das heißt aber leider nicht, dass es immer einfach ist das zu tun.Von Zeit zu Zeit erleben wir alle unsere eigenen kleinen kreativen Blockaden und es wirkt als würde egal was man tut, nicht dabei herauskommen.

Die gute Nachricht ist, dass es einige Dinge gibt die man dagegen unternehmen kann. Zuerst jedoch muss man verstehen, woher diese Blockaden rühren, um dann simple Techniken anzuwenden, mit denen man sie ganz schnell überwindet (wenn man das auch wirklich will!).

In diesem Artikel werde ich mich auch einigen Möglichkeiten widmen sich selbst zu motivieren.

 

Ursachen für kreative Blockaden

Bevor man eine kreative Blockade überwinden kann, ist es wichtig zu wissen, was sie überhaupt ausgelöst hat. Ohne den Ursprung zu kennen, hat man auch keinen Anhaltspunkt um eine Lösung zu finden.

In den meisten Fällen werden kreative Blockaden von den folgen vier Dingen hervorgerufen:

1. Zu viel Arbeit
Wenn man vergeblich nach der eigenen Kreativität sucht, sollte man darüber nachdenken wie hart man in der letzten Zeit gearbeitet hat. Wer zehn Stunden am Tag arbeitet und sich nie freinimmt, ist anfällig für kreative Blockaden. Die meisten Leute haben kein unerschöpfliches Pensum an Kreativität, das auf Abruf bereitsteht. Nach ein paar Stunden oder Tagen, braucht man einfach etwas Zeit um die kreativen Reserven wieder aufzufüllen.

2. Schlafmangel
Müdigkeit ist der Kreativitätskiller Nummer 1. Wer nachts nicht genug Schlaf bekommt, kann nicht erwarten genauso kreativ zu sein als wäre man ausgeschlafen und topfit. Nicht jeder braucht jede Nacht acht Stunden Schlaf, daher sollte man genau auf sich „horchen“ und das individuelle Schlafpensum ermitteln. Hier sei noch anzumerken, dass zu viel Schlaf genauso schädlich sein kann wie zu wenig. Oder habt ihr schon einmal ein kreatives Faultier gesehen. Ich nicht!

3. Stress
Egal ob es Probleme im Privatleben oder bei der Arbeit sind, Stress ist der Kreativität nicht dienlich. Wege zu finden, die das Leben stressfreier gestalten, helfen dabei die eigene Kreativität zu fördern. Die Möglichkeiten dies zu tun sind unerschöpflich. Entweder man eliminiert die Stressfaktoren oder man sucht eine Lösung um mit ihnen umzugehen (Meditation, Sport etc.).

4. Angst
Angst kann die Kreativität buchstäblich einfrieren. Manchmal hat man Angst ein Projekt fertigzustellen, weil man weiß, dass danach keine Weiteren folgen. Genauso kann es sein, dass man nicht von sich selbst überzeugt ist und sich davor fürchtet, dem Kunden könnte die eigene Arbeit nicht gefallen. Egal wovor man Angst hat, diese zu überwinden ist von größter Bedeutung, wenn man die eigenen Kreativität zurückerlangen möchte. Vertrauen auf sich selbst und die eigenen Fähigkeiten – das führt zum Erfolg. Glaub an dich und liebe deine Arbeit. In Guten, wie in schlechten Zeiten.

Lösungsansätze zum Überwinden kreativer Blockaden

Hat man erst einmal herausgefunden, was die Ursachen für die eigene Blockade sind, kann man sich daran machen, sie auch tatsächlich zu überwinden. Es gibt eine Menge unterschiedlicher Ansätze dies zu tun. Hier sind ein paar der Besten:

Eine Pause machen
Wenn man kreativ geblockt ist, kann es Wunder wirken, sich einfach eine kleine Auszeit zu nehmen. Egal, ob man sich mit einem anderen Projekt beschäftigt oder sich einen Tag freinimmt, die Distanz vom eigentlichen Projekt wird dabei helfen, die Ideen wieder fließen zu lassen.

Ein Nickerchen machen
Ein kleiner Schlaf zwischendurch  ist besonders wichtig, wenn man davon ausgeht, dass Schlafmangel an allem Schuld ist. Selbst wenn man nur für 20 Minuten entspannt, kann man seine kreativen Reserven wieder aufladen. Die Morgenmenschen unter uns, könnten mit einem kleinen Nachmittagsschlaf unter Umständen sogar dafür sorgen, die eigenen Kreativität ein weiteres mal am Tag auf das morgentlichen Level zu heben.

Einen Spaziergang machen
Ein Tapetenwechsel kann die Kreativität oft besser beflügeln als alles andere. Ein Spaziergang lässt die Gedanken wandern, was in neuen Ideen resultieren kann. Manche Menschen bevorzugen lange, ausgiebige Spaziergänge, wobei manch anderem der kurze 10 Minuten Spaziergang um den Block völlig ausreicht. Hier muss man ein wenig experimentieren um zu sehen was am besten hilft.

Etwas alltägliches tun
Ähnlich wie ein Spaziergang, kann Putzen, Spülen, Saugen  dem Geist die Möglichkeit geben abzuschweifen. Der Bonus hierbei liegt in der Tatsache, dass man sich selbst eine Auszeit gönnt um die Kreativität in Gang zu setzen und dabei gleich auch noch Arbeit erledigt, die sowieso erledigt werden muss. Hierbei sollte man darauf achten, dass man sich eine Tätigkeit aussucht, die physisch nicht anstrengend ist und wenig Konzentration erfordert.

Das Werkzeug wechseln
Als Designer benutzen wir Tag für Tag dieselben Werkzeuge um unsere Arbeit zu erledigen. Sei es Software, Hardware, das Notizbuch, Stifte etc.. Wenn man diese Werkzeuge gegen andere austauscht, kann das auch den erwünschten Kreativitätsschub bringen. Man kan z.B. ein anderes Grafikprogramm ausprobieren oder von Projektplanungssoftware zu Papier wechseln. Eine kleine Neuerung im Arbeitsprozess kann ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.

Inspiration suchen
Inspiration ist die Mutter der Kreativität. Sie steckt im Endeffekt in allem. Man kann sich zum Beispiel alte ähnliche Projekte noch einmal anschauen oder außerhalb der normalen Inspirationsquellen schauen. Architektur, Mode, Kunst sind gute Beispiele dafür.

Selbstzwang
Manchmal ist der einzige Weg eine kreative Blockade zu überwinden, sich selbst zur Arbeit zu zwingen. Wenn man alle der oben aufgezeigten Möglichkeiten bereits ausprobiert und nichts geholfen hat, kann die einzige Lösung manchal die sein, sich am Riemen zu reißen und einfach weiterzuarbeiten. Es ist möglich, dass einfach nur ein bestimmter Teil des Projektes für die Blockade sorgt und man einen kreativen Schub fühlt, sobald man ihn überwunden hat. Außerdem hilft diese Methode dabei Probleme, die zur Blockade geführt haben im weiteren Verlauf des Projektes zu vermeiden.

Tricks zur Selbstmotivation

Es kann vorkommen, dass es einfach keinen Grund für eine kreative Blockade gibt, außer den Mangel an Motivation. Besonders für Freelancer kann es oft schwierig sein sich selbst zu motivieren.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung und weiß, dass der Weg heraus nicht immer einfach ist.

Kleine Belohnungen
Belohnt euch selbst! Schenkt euch etwas!  Unter kleine Belohnungen fallen z.B. Essen gehen oder etwas mit Freunden oder Familie zu unternehmen oder etwas zum anziehen. Wichtig: Die Belohnung sollte nicht alltäglich, sondern besonders sein.

 

Große Belohnungen
Belohnungen im großen Stil sind für schwerwiegendere kreative Blockaden gedacht. Was die Belohnung ist, hängt von einem selbst ab. Für manche ist es ein Kurzurlaub zu Hause, für andere das neue iPad. Egal was die Belohnung ist, sie kann dazu beitragen eine kreative Blockade zu durchbrechen.

Musik
Man sollte Musik sowohl als Motivator, als auch Inspiration nicht unterschätzen. Legt man etwas treibende Musik mit guten Beats auf, wird man erstaunt sein, in welchem Maße sie motivieren kann. Eine großartige Lösung ist es sich eine Playlist für das Projekt anzulegen, an dem man gerade arbeitet. Sei es jung und hip oder klassisch, passende Musik gibt es für jeden Stil.

Zwangspause
Dieser Ratschlag scheint nicht gerade intuitiv zu sein, jedoch kann das zwangsweise Pausieren der eigenen Arbeit für mehrere Tage eine wahre Kreativitätsflut hervorrufen. Versucht man mal zwei bis drei Tage nicht zu arbeiten und nicht einmal daran zu denken, merkt man schnell wie schwierig das ist. Man bekommt haufenweise neue Ideen und möchte sie am liebsten so schnell wie möglich umsetzen, doch genau an diesem Punkt sollte man nicht wieder anfangen zu arbeiten, sondern einen weiteren Tag pausieren, um ein großes Pensum an Ideen parat zu haben, die einen für einige Zeit beflügeln.

(Steven Drewers und Marc-Michael Schoberer)