Gestrichene Papiere sind meistens glänzend
auch matt oder halbmatt bei denen auf einer Streichmaschine eine Streichmasse in unterschiedlichen Mengen auf die Oberfläche eines Trägerpapiers aufgetragen wird. Die erste industrielle Herstellung von gestrichenen Papieren auf Bürstenstreichmaschinen geht auf das Jahr 1892 zurück. Sie wurden Kunstdruckpapiere genannt.
Die dafür notwendige Streichfarbe besteht aus in Wasser dispergierten Weiss-Pigmenten und einem Bindemittel (Polymerdispersionen) sowie verschiedenen Zusatz- oder Hilfsstoffen wie Farbmitteln, Weichmachern, Fließmittel,Entschäumern, optischen Aufhellern und Leimungsstoffen (Leimen) und vielen anderen Zusätzen die sowohl zur besseren Verarbeitung der Streichfarbe während der Produktion dienen als auch zur Beeinflussung der drucktechnischen Eigenschaft. Die Bindemittel haben die Aufgabe, die Pigmente in der Streichmaschine auf die Oberfläche des Trägerpapiers zu transportieren, sie untereinander zu verbinden und sie dann auch auf der Oberfläche so fest zu verankern, dass ein Ablösen oder Rupfen (Strichrupfen) beim Druckprozess durch die mehr oder weniger zügige Druckfarbe nicht auftreten kann. Die Weißpigmente (z.B. Gips, Talkum,Calciumcarbonat, Titandioxid oder Satinweiss) bestimmen weitgehenst den Weißgrad (Farbort), die Helligkeit und die Deckfähigkeit (Opazität) des Papiers.
Dem eigentlichen Streichen schließt sich dann in einem separaten Arbeitsgang die Satinage in einem Kalander (Superkalander, Softkalander) an. Dabei wird durch mehr oder weniger hohen Druck und Friktion im Walzenspalt von mehreren vertikal angeordneten Walzensystemen der eigentliche Glanz des gestrichenen Papiers oder auch der Mattcharakter des Papiers bestimmt. Das ist verbunden mit einer mehr oder weniger starken Komprimierung oder Verdichtung des Papiers und dabei geht etwas Volumen, Steifigkeit, Festigkeit, Opaziät und auch Weißgrad verloren. Auch das Saugvermögen bzw. die Wegschlagzeit wird durch diesen Arbeitsgang mehr oder weniger stark beeinflusst.
Die Herstellung beidseitig gestrichenen Papiere erfolgt also praktisch in drei Arbeitsgängen:
1. Herstellung des für das Streichen geeigneten Rohpapiers bzw. Trägerpapiers in der Papiermaschine in sehr unterschiedlichen Stoffzusammensetzungen wie z.B holzfrei, holzhaltig, mit Sekundärfasern oder Mischungen aus diesen Komponenten
2. Das Streichen (Aufbringen,Egalisieren und Dosieren des Strichs) in der Streichmaschine nach verschiedenen Streichtechniken und sehr unterschiedlichen Strichmengen
3. Das Satinieren (Erzeugung der Glätte bzw. des Glanzes) in einem Kalander
Die Qualitätsunterschiede zwischen den vielen auf dem Markt befindlichen Sorten ist sehr groß. Deshalb gilt nach wie vor der alte Grundsatz zur Beurteilung von Papier: Papier immer anfassen (in die Hand nehmen), und dann ansehen und auch durchsehen !!