Die Geschichte von Gutenberg

Auf den Spuren von Gutenbergs Werk

In Zeiten in denen man vorrangig mit E-Readern, Tablet-PCs und Smartphones zu tun hat, gibt es jedoch Momente in denen man lieber ein „richtiges“ Buch in den Händen halten möchte, anstatt auf ein Display zu schauen. Doch lieber den Geruch von Druckerschwärze wahrnimmt. Eine Wand voller Bücher übt auch im noch so technischen Zeitalter eine gewisse Faszination aus und hat etwas Vertrautes an sich.

Johannes Gensfleisch, so hieß Gutenberg mit bürgerlichem Namen, wurde als Sohn einer Krämerstochter und eines wohlhabenden Kaufmanns in Mainz geboren. Damals hatten nur wenige das Privileg lesen und schreiben erlernen zu dürfen. Als Sohn des Kaufmanns Gensfleisch war ihm dieses Privileg gegeben. Sein Elternhaus, der Hof zum Gutenberg, wurde der spätere Namensgeber Johannes‘. Ebenso wie das Privileg lesen und schreiben zu lernen, lernte Gutenberg auch die lateinische Sprache – die Sprache der Gebildeten.

Das Mittelalter – kein Zeitalter für Individuen

Im Mittelalter sah man weniger den Menschen als Individuum, als seine erbrachte Leistung. Es war also besonders wichtig, was ein Mensch leistete und nicht wer er als Person war. Auch stand man zu dieser Zeit neuen Ideen eher skeptisch gegenüber. War es doch so, dass Andersdenkende häufig Verfolgung ja sogar die Verbrennung als Ketzer und Hexen zu fürchten hatten. Die katholische Kirche hatte hier die Oberhand und war erster Meinungsgeber. Im Laufe der Zeit wandelte sich diese Einstellung, was auch Gutenberg später dienlich und ein Meilenstein in der Druckgeschichte werden sollte.

Nach seinem Studium 1434 wandelte sich die Haltung der Menschen.

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Im Zeitalter des Humanismus sollte jedem Bürger das Recht auf eigene Bildung gewährt werden. Doch wie soll Bildung für jedermann zur Verfügung gestellt werden, wenn man nicht über die notwendigen Lehrschriften verfügt? Die bis dahin handschriftlich vervielfältigten Bücher und Schriften konnten hier nicht mehr ausreichend nachproduziert werden.

Gutenberg ahnte, dass wenn er nicht eine zündende Idee hatte, ihm vielleicht jemand anderes zuvorkommen würde. Sicher war Gutenberg nicht der Einzige, der über mögliche Vervielfältigungsweisen nachdachte. Auch verfügten unter anderem die Chinesen über Wege und Mittel, Ihre Schriften zu kopieren.

Gutenberg als friedlicher Revolutionär

Damit Gutenberg seinen heute bekannten Buchdruck mit beweglichen Metalllettern realisieren konnte, war noch einiges an Arbeit und so manche Erfindung notwendig. So musste er eine eigene Druckerschwärze entwickeln. Diese bestand aus einer Mischung aus Lampenruß, Firnes und Eiweiß. Ein eigens entwickeltes Gießinstrument machte es erst möglich Formen gleicher Buchstaben als Resultat zu erzielen.

Gutenberg war vielleicht nicht der Einzige, der sich mit der Vervielfältigung von Büchern und Schriften befasste, aber mit Sicherheit einer der bahnbrechendsten Erfinder der Druckgeschichte. Er trug dazu bei, das Buch und die Wissensvermittlung – so wie wir sie heute kennen – überhaupt erst zu ermöglichen. Für viele namhafte Autoren und Vertreter der Buchbranche ist Gutenberg auch eine Art (friedlicher) Revolutionär. Er machte es möglich, dass möglichst viele Menschen die Chance erhielten, sich mit seinem Buchdruckverfahren eigene Bildung aneignen konnten.

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