Infografiken – moderne Datenvisualisierung

Infografiken ermöglichen es uns selbst komplexe Themen, Sachverhalte und Fakten grafisch so aufzubereiten, dass wir sie in kurzer Zeit umfassend verstehen können.

Dabei ist es fast nebensächlich, aus welchem Bereich die Themen stammen, denn mithilfe grafischer Mittel werden innerhalb von Infografiken visuelle Ebenen und Verbindungen geschaffen, durch die das Thema greifbarer wird.

Bilder bzw. bildliche Darstellungen können von unserem Gehirn schneller verarbeitet werden, als wenn wir zunächst einen Text lesen, den Inhalt verstehen, einordnen und dann für uns auswerten müssen. Bei einer Infografik befinden sich alle wesentlichen Bestandteile einer Thematik bereits zusammenhängend grafisch vor uns.

Besonderer Fokus wird hierbei vor allem auf die Vermittlung von Fakten, Klarheit, Anschaulichkeit und Genauigkeit gelegt. Was sie hingegen nicht tun, ist Meinungen, Bewertungen und Gefühle wiederspiegeln.

Woher kommt der Trend?

Als Gründungsjahr für die Informationsgrafik wird häufig das Jahr 1786 genannt. In diesem Jahr hat William Playfair seinen „Commercial and Political Atlas“ veröffentlicht in welchem viel Wert auf die Aufbereitung von Daten in Form von Diagrammen gelegt wurde. Seither hat sich viel getan.

In einem Zeitalter, in dem es überall nur so von Informationen wimmelt, spielt sicherlich auch Zeit eine Rolle. Zeit die wir aufbringen müssen oder können, um uns mit einem Thema zu beschäftigen und es hinreichend zu verstehen. Bei der Flut der Informationen, die uns tagtäglich in sozialen Netzwerken, dem Internet allgemein, aber auch komplett offline begegnet, sortiert unser Gehirn schnell aus, was wichtig für uns ist und was eher nicht.

Denkt man dann an die Tabellen und Tortendiagramme aus der Schul- und Studienzeit, wird jedem schnell klar, dass diese nicht viel mit Ästhetik zu tun haben, sondern eher mit grauer Theorie.

Bilder können wir in der Regel schneller verarbeiten als staubtrockene Daten und um so beeindruckender und nachhaltiger eine Grafik ist, desto eher können wir sie für uns erschließen und behalten sie länger im Gedächtnis.  Eine Infografik ist also so etwas wie kreatives Futter für unser Hirn. Dass Infografiken wirklich sehr schön sein können, beweisen Sandra Rendgen mit Ihrem Buch „Information Graphics“ auf ca. 480 Seiten, aber auch David McCandless mit seiner Webseite „Information is Beautiful“ und Alberto Cairo mit seinem 2012 erschienenen Buch „The Functional Art – an introduction to Information Graphics and Visualization“. 

Kognitive Psychologie

Ist das Schlüsselwort, denn diese Wissenschaft beschäftigt sich vor allem mit unserer Wahrnehmung, dem Wissen und der Erkenntnis. Sie geht also der Frage nach, wie unser Denken in Zusammenhang mit psychischen Mechanismen funktioniert und abläuft.

Heutzutage kann zwar jeder mit den nötigen Tools selbst jederzeit Infografiken erstellen, jedoch ist der Erfolg oder die Verständlichkeit der Grafik nicht vom Tool abhängig, sondern vom Urheber. Je mehr man über die Prozesse, die bei unserer Wahrnehmung ablaufen weiß, um so erfolgreicher wird das Ergebnis sein.

Allein der Einfluss von Farben und Formen wirkt sich verständlicherweise darauf aus, wie wir eine dargestellte Thematik aufgreifen und verstehen – oder eben auch nicht. Wichtige Punkte in der Grafik erhalten zum Beispiel eine prägnantere Farbe als Bereiche, die eher sekundär von Bedeutung sind. Schriftgrößen sorgen für eine optische Hervorhebung neben vielen weiteren grafischen Effekten, die man mit Hilfe von Formen und Farben erzielen kann.

Programme, mit denen man Infografiken erstellen kann

Neben Programmen wie Google Charts und Many Eyes, gibt es inzwischen eine Vielzahl von frei verfügbaren, aber auch kostenpflichtigen Programmen, mit denen sich Infografiken in durchaus sehenswerter Qualität erstellen lassen. Hierbei ist es ganz egal, ob sie für den privaten Bereich, wie einer Hausarbeit oder für die Verbreitung in sozialen Netzwerken bestimmt sein soll.

INHALT