Eine Renaissance gedruckter Wasserzeichen

Wasserzeichen werden definiert als durchscheinende Zeichen im Papier

die durch Zurückhalten, Verdrängen oder Zusammendrücken des Papierstoffes an den Zeichnungsstellen erzielt werden. Wasserzeichen entstehen also entweder durch Faserverdünnungen, Faserverdickungen bei der Blattbildung, durch Eindrücken von Muster (Faserverdichtungen und -verdrängung) und auch, im Gegensatz zu einem Auflöten oder Aufnähen von einfachen linearen Gebilden und Formen durch eine künstlerische Modellierung des Siebes mit Vertiefungen und Erhöhungen.

Dabei fällt die Blattdicke an den entsprechenden Stellen teils geringer oder höher aus was in der Durchsicht zu nur sehr schwer nachzuahmenden Hell-Dunkel-Schattierungen führt, wie sie zur aufwendigen Darstellung von Kopfbildern von Persönlichkeiten bei Wertpapieren und Banknoten zu finden sind, um Fälschungen zu vermeiden.
Das Wasserzeichen, engl.“watermark“, frz. „filigran“ ist bisher das Güte- und Herkunftszeichen eines Papiers gewesen. Echte Wasserzeichen machen das Papier wertvoller, sie dienen auch zum Schutz vor Nachahmungen und Fälschungen, und sie geben heute den Wasserzeichenforschern auch Hinweise über die Geschichte der Papiermacherei. Früher hießen die Wasserzeichen übrigens auch „Papierzeichen“. Sie sind eine europäische Erfindung. Das älteste Wasserzeichen befindet sich in einer Urkunde des Jahres 1282 aus Bologna. Der Forscher C.M. Briquet identifizierte 1.600 verschiedene Wasserzeichen allein bis zum Jahre 1600. Unter Berücksichtigung der dann zwischen 1600 und 1800 weiter entstandenen Wasserzeichen, kam der deutsche Forscher Alfred Schulte bereits vor Jahren auf die erstaunliche Zahl von 175.00 Stück. Eine historische Wasserzeichensammlung und 547 Schöpfsiebe befinden sich auch bei der Stiftung Zanders in Bergisch Gladbach. Hinzuweisen ist auch auf die erste Datenbank für Wasserzeichen von der Papiermaschine ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit bisher ca. 3700 Zeichen von Fabriken, Großhändlern und Endverwendern und anderen Ländern.

Es bestand also zu allen Zeiten ein sehr großes Interesse, Papier mit einem individuellen Wasserzeichen zu verwenden. Da das aber immer mit nicht unerheblichen Kosten verbunden war , gab es bereits in der Vergangenheit Techniken, Wasserzeichen kostengünstig herzustellen. So gab es viele Verfahren und Patente um in das Papier unechte Wasserzeichen nicht nur nachträglich unter hohem Druck durch eine partielle Faserverdichtung anzubringen sondern auch zu drucken.  „Eine Renaissance gedruckter Wasserzeichen“ weiterlesen