Emissionen von Laserdruckern

Wie gefährlich sind sie wirklich?

Eine Studie des Fraunhofer Institutes zur Gesundheitsgefährdung durch Partikel und Feinstaubemissionen von Laserdruckern beunruhigt derzeit Anwender wie Hersteller gleichermaßen. 
Besteht demnach eine Gefährdung für Anwender? Wie kann man sich schützen und was ist bei der Benutzung von Laserdruckern und Kopiergeräten zu beachten?

Was emittieren Laserdrucker?

Während des Druckvorganges geben Laserdrucker Feinstaub und Ozon ab, gerade bei modernen Geräten ist die abgegebene Menge aber fast nicht mehr messbar. Vielmehr sind es Ultrafeinpartikel, schwerflüchtige organisch-chemische Verbindungen, wie Paraffinkohlewasserstoffe oder Silicium- organische Verbindungen, die nachgewiesen werden konnten. Diese entstehen durch Temperatureinwirkung während des Druckvorganges. Sie verdampfen schlichtweg aufgrund der enormen Erhitzung (> 200 Grad Celsius). 
Die eingangs erwähnte Studie, die durch die BITKOM (Bundesverband der Herstellerbranche für Informationswirtschaft und Neue Medien) in Auftrag gegeben wurde, bestätigt jedoch, dass die Partikelkonzentration maßgeblich von der Außenluft beeinflusst wird. Die Partikelkonzentration stieg beispielsweise rapide an, nachdem ein Fenster geöffnet wurde.

Sind diese Emissionen schädlich?

Aufgrund der äußerst geringen Mengen an emittierten Ultrafeinpartikeln, dem Fehlen von Langzeitstudien und vielen weiteren äußeren Einflüssen, sind sich die Experten hierbei uneinig. Diskutiert werden Symptome ohne schwerwiegende Folgen, z.B. Entzündungen oder sonstige Reizungen, aber auch ernsthafte Folgen wie Atem- oder Kreislaufbeschwerden, sogar Krebserkrankungen.

Wie kann man sich schützen?

Seit Bekanntwerden der Studien zur Gesundheitsgefährdung durch Laserdrucker sind einige Lösungsvorschläge auf dem Markt erschienen. Eine zunächst vielversprechende Schutzmöglichkeit ist der Einsatz von Filtern, die über die Ventilationsöffnungen aufgeklebt werden. Bei näherer Betrachtung erweist sich dies aber ehr als Verkaufsargument, anstatt einen tatsächlichen Effekt zu erzielen: 
Zwar verringern diese Filter die Emissionen durch die Lüftungskanäle, die Wirkung der Filter entfällt aber aufgrund der nicht abdichtbaren Stellen wie Papiereinzug und Ausgabefach. Einmal ganz davon abgesehen, dass die eigentliche Gefährdung durch Dämpfe, nicht durch Tonerpartikel entsteht.

Wer sich also wirklich schützen will, sollte auf einfache Mittel zurückgreifen

Einrichten eines Druckerraumes: Ein Laserdrucker sollte nicht in der Nähe des Arbeitsplatzes stehen. Aufgebaut in einem weiteren Raum oder auch im Eckbereich eines Flurs, wird die Gesundheitsbelastung auf ein Minimum reduziert. Wer nach dem Drucken noch eine kurze Zeit wartet, kann relativ sicher alle Dokumente aus dem Drucker entfernen, ohne sich zu belasten. 

Große Druckaufträge nach Möglichkeit auf einen Zeitraum verlegen, an dem sich in den nächsten Stunden niemand mehr in die Nähe des Gerätes aufhalten wird (z.B. zum Feierabend).
Ebenso kritisch sollte jeder physische Kontakt mit dem Gerät gesehen werden. Insbesondere bei Wartung und Reparatur kommt die Haut mit den Schadstoffen in Berührung. Auch dafür sind bereits Systeme erhältlich, bei denen der Toner möglichst berührungsarm gewechselt werden kann. Das Nachfüllen von Tonern wird aus diesem Grunde nicht empfohlen.
Um die Schadstoffbelastung weiterhin zu reduzieren, sollten nur moderne Laserdrucker der neueren Baureihen verwendet werden.

Welche Zertifikate sollte mein Laserdrucker haben?

Laserdrucker neueren Produktionsdatums werden in der Regel von Hersteller, den zuständigen Behörden sowie privaten Instituten auf ihre Emission überprüft. Nicht selten erfüllen diese beispielsweise die Zertifizierung nach RAL-ZU 122, ein deutsches Prüfverfahren, bei dem das Druckersystem u.a. auf Schadstoffbelastung in Innerräumen getestet wird. Das Gütesigel für diese Prüfung ist der bekannte Blaue Engel. Über den Internetauftritt des Umweltzeichens sind ebenfalls Listen aller zertifizierten Drucker einsehbar. Ebenso können die Geräte nach dem DGUV-Prüfverfahren zertifiziert sein, welches ebenfalls emissionsarme Geräte auszeichnet.
Eine vergleichbare ISO-Norm ist aktuell noch nicht vorhanden. Durch die ISO werden bisher lediglich die Geräuschemissionen der Drucker zertifiziert, die sich ebenfalls auf Konzentration sowie Gesundheit auswirken können.

Besteht Handlungsbedarf?

Vergleicht man die messbaren Schadstoffbelastungen mit anderen bekannten Messergebnissen, wird man feststellen, dass die Gesundheitsbelastung durch Laserdrucker im maximalen Fall der einer brennenden Zigarette entspricht. Bei Systemen mit einem der oben genannten Prüfzeichen kann meist kein Tonerstaub sowie Ozon nachgewiesen werden.

Wer darüber hinaus die genannten räumlichen Maßnahmen einhält und keine private Druckerei betreibt, muss sich objektiv keine weiteren Gedanken machen.

Ob aufgrund der Gesundheitsgefahr, in Zusammenhang mit anderen Fakten, wie den mittlerweile fast gleichwertig effizienten, günstigeren Tintenstrahldruckern, ein Wechsel empfohlen werden kann, bleibt im Auge des Betrachters und der jeweiligen Situation.
Laserdrucker – richtig eingesetzt, bieten sie nicht mehr Grund zur Besorgnis als andere Geräte im Haushalt.

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