Duftlack: „Dufte“ Offsetdrucke

Mehrfarbige Offsetdrucke vermitteln heute nicht nur Seherlebnisse und man steigt durch den Bedruckstoff nicht nur in die geheinnisvolle Gefühlswelt der Haptik ein, sondern man kann sich auch durch angenehme Düfte verführen lassen. Das ist im Offsetdruck möglich durch eine Duftlackierung oder einen Duftdruck. Bilder sagen mehr als tausend Worte. Düfte aber noch mehr: Sie wecken Gefühle, sie verführen, sie machen Appetit und stimulieren.

Drucktechnisch lassen sich Duftlackierungen neben dem Flexo-, Tief- und Siebdruck, besonders im Bogen- und auch im Rollenoffsetdruck (Heatset und Coldset) durch partielle Übertragung eines speziellen Duftlackes praktizieren, in den mikroverkapselte Duftöle eingearbeitet sind. Durch ein mehr oder weniger starkes Reiben mit dem Finger oder Handrücken werden diese Kapseln zerstört und die Duftöle setzen sich frei. Die bildhafte, visuelle Darstellung frischer Apfelsinen, Erdbeeren, Bananen, Äpfel oder Kräuter kann dadurch wirkungsvoll ergänzt werden durch gleichzeitige Anregung des Geruchssinns. Die Nase sieht mit! Welche Möglichkeiten gibt es und was ist zu beachten?

Duftlackierungen im Bogenoffsetdruck
Im Bogenoffsetdruck gibt es drei verschiedene Möglichkeit Duftdrucke herzustellen:

  • über die Druckfarbe
  • mit Hilfe von Öldrucklack
  • mit Hilfe von Dispersionslack

Für den Bogenoffsetdruck lassen sich mikroverkapselte Duftöle in die Druckfarbe einarbeiten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es sich um möglichst kräftige flächige Farbanteile handelt, damit auch wirklich ausreichend Kapseln auf die Oberfläche gelangen. Denn die Intensität der Duftwirkung ist abhängig vom Farbanteil. Wesentlich besser und wirkungsvoller ist es dagegen, auf das vorgedruckte Druckbild nass auf trocken partiell und flächig eine separaten Öldrucklackierung mit Duftlack zu machen. Dabei ist auf ausreichende Lackführung zu achten und gleichzeitig genügend zu Pudern weil der Duftlack in der Regel durch die Bildanteile nicht in die Oberfläche des Papiers wegschlagen soll. Es besteht die Gefahr des Ablegens und Klebens, wie es ja auch bei einer normalen Öldrucklackierung naß auf trocken der Fall sein kann. Die visuelle Kontrolle der Lackmenge bei einem Duftlack wird etwas erleichtert durch sein mattes Aussehen und Aufliegen.

Die elegantere Methode einer Duftlackierung ist eine Dispersionslackierung nass-in-nass mit Hilfe eines entsprechenden Lackierwerkes. Es kann sich auch um ein Kammerrakelsystem handeln. Dabei ist die Viskosität des Lackes, wie üblich, auf das jeweilige Applikationssystem einzustellen. Diesbezüglich liegen entsprechende Praxiserfahrungen in der Regel vor. Auch hier erleichtert das seidenmatte, flächig partiell aufliegen des Lackes die Kontrolle der Lackmenge. Ein Nachkleben des wasserverdünnbaren Dispersionslackes ist unter normalen Umständen nicht zu befürchten, vor allen Dingen dann nicht, wenn die Trocknung durch Wärmeeinwirkung (IR oder/und Warmluft) unterstützt wird.

Duftlackierungen im Rollenoffsetdruck

Mehr als im Bogenoffsetdruck, wird heute eine Duftlackierung mit einem Heatset-Drucklack bereits im Rollenoffsetdruck praktiziert. Im Heatset-Illustrationsdruck muß dafür am besten ein zusätzliches Farbwerk für die Übertragung des Duftlackes auf Öldruckbasis aus dem Farbkasten heraus zur Verfügung stehen. Auch hier liegt der Duftlack nach dem Druck und der Heatset-Trocknung matt auf. Dadurch ist eine gute Beurteilung der Menge und auch der Trocknung möglich. Zu berücksichtigen ist auch hier eine kräftige Lackführung, denn es müssen für eine gute Duftwirkung ausreichend Kapseln auf der Oberfläche vorhanden sein. Wenn vor dem Heatset- Trockner ein Leim- oder Lackierwerk vorhanden ist, so kann eine Duftlackierung über diese Aggregate erfolgen. Die Viskosität des Dispersionslackes muss auf diese Systeme genau abgestimmt werden.
Im Coldset-Rollenoffset-Zeitungsdruck besteht die Möglichkeit, die mikroverkapselten Duftlöle in die drei bunten Druckfarben einzuarbeiten. Die spezielle Farbe muss dabei natürlich von Hand in den Farbkasten eingespachtelt werden. Auch hier sollten es kräftige flächige Motive sein um eine Duftwirkung zu erzielen. Besser und wirkungsvoller ist aber, den Duftlack über ein freies Farbwerk (als letztes Farbwerk) mit kräftiger Lackführung aufzudrucken.

Grundsätzliche Hinweise

Wer einer Duftdruck oder eine Duftlackierung machen möchte, schaltet am besten einen Druckfarbenlieferanten ein, der bereits ausreichend praktische Erfahrungen gesammelt hat. Ich nenne hier die Druckfarbenfabrik Siegwerk in Siegburg. Er nennt einen Lieferanten für geeignete Duftöl, er sorgt für deren Mikroverkapselung, für die Einarbeitung der verkapselten Duftöle in die Druckfarbe oder in den Öldruck- oder Dispersionslack und er nimmt gleichzeitig auch eine vielleicht notwendige Anpassung der Viskosität an das Applikationssystem vor. Auch Andrucke auf einem Probedruckgerät sollten dann durchgeführt werden.

Duftlackierungen im Bogen- und Rollenoffsetdruck brauchen eine ausreichend lange Vorlaufzeit für die Abstimmungen aller Komponenten. Es fängt an mit dem Entwurf und Gestaltung des Druckproduktes und der Auswahl eines geeigneten Motivs mit ausreichend großem Flächenanteil. Nicht jedes Parfüm oder jeder Duftstoff ist für die Mikroverkapselung geeignet. Problematisch sind z.B. Düfte nach Leder, Schokolade oder Kaffee. Deshalb müssen Probeverkapselungen durch den späteren Lieferanten des Lackes oder der Druckfarbe vorgenommen werden. Dafür ist eine Mindestmenge von 1 kg Duftstoffkonzentrat notwendig. Nach Durchführung von Vorpüfungen auf einem Probedruckgerät sind auch Praxisandrucke unbedingt zu empfehlen. Zu groß ist das Risiko, nicht ausreichend gute Ergebnisse im späteren Auflagendruck zu bekommen. Im übrigen sind Duftüberlagerung durch den Eigengeruch der Druckfarbe und auch durch das Papier nicht völlig auszuschließen. Für den Buntdruck sind deshalb am besten geruchsarme Druckfarben, wie sie z.B. für den Druck von Lebens- und Genussmittel angeboten werden, zu empfehlen und auch das Papier ist einer entsprechenden Prüfung zu unterziehen. Auch Zusätze von Druckhilfsmitteln zur Druckfarbe oder zum Feuchtwasser können zu einem Geruch führen, der den gewünschten Duft der Lackierung überlagert und stört. Es ist also Vorsicht angebracht.

Das Druckprodukt soll durch die Duftlackierung oder durch den Duftdruck nach dem Reiben und durch die damit verbundene Freilegung der Duftöle gut und angenehm duften und nicht etwa durch die Druckfarbe oder durch das Papier unangenehm riechen oder gar stinken.
„Dufte“ und „knorke“ sind die aus dem Berlinischen bekannten Ausdrücke für gut, prima , großartig, fabelhaft und hervorragend. In diesem Sinne kann man aufgrund bereits vielfach vorliegender Praxisbeispiele Offsetdrucke mit Duftlackierung überall, und nicht nur in Berlin, als „dufte“ und „knorke“ bezeichnen.

 

Was sind eigentlich gestrichene Papiere?

Gestrichene Papiere sind meistens glänzend

 

auch matt oder halbmatt bei denen auf einer Streichmaschine eine Streichmasse in unterschiedlichen Mengen auf die Oberfläche eines Trägerpapiers aufgetragen wird. Die erste industrielle Herstellung von gestrichenen Papieren auf Bürstenstreichmaschinen geht auf das Jahr 1892 zurück. Sie wurden Kunstdruckpapiere genannt.

Die dafür notwendige Streichfarbe besteht aus in Wasser dispergierten Weiss-Pigmenten und einem Bindemittel (Polymerdispersionen) sowie verschiedenen Zusatz- oder Hilfsstoffen wie Farbmitteln, Weichmachern, Fließmittel,Entschäumern, optischen Aufhellern und Leimungsstoffen (Leimen) und vielen anderen Zusätzen die sowohl zur besseren Verarbeitung der Streichfarbe während der Produktion dienen als auch zur Beeinflussung der drucktechnischen Eigenschaft. Die Bindemittel haben die Aufgabe, die Pigmente in der Streichmaschine auf die Oberfläche des Trägerpapiers zu transportieren, sie untereinander zu verbinden und sie dann auch auf der Oberfläche so fest zu verankern, dass ein Ablösen oder Rupfen (Strichrupfen) beim Druckprozess durch die mehr oder weniger zügige Druckfarbe nicht auftreten kann. Die Weißpigmente (z.B. Gips, Talkum,Calciumcarbonat, Titandioxid oder Satinweiss) bestimmen weitgehenst den Weißgrad (Farbort), die Helligkeit und die Deckfähigkeit (Opazität) des Papiers.

Dem eigentlichen Streichen schließt sich dann in einem separaten Arbeitsgang die Satinage in einem Kalander (Superkalander, Softkalander) an. Dabei wird durch mehr oder weniger hohen Druck und Friktion im Walzenspalt von mehreren vertikal angeordneten Walzensystemen der eigentliche Glanz des gestrichenen Papiers oder auch der Mattcharakter des Papiers bestimmt. Das ist verbunden mit einer mehr oder weniger starken Komprimierung oder Verdichtung des Papiers und dabei geht etwas Volumen, Steifigkeit, Festigkeit, Opaziät und auch Weißgrad verloren. Auch das Saugvermögen bzw. die Wegschlagzeit wird durch diesen Arbeitsgang mehr oder weniger stark beeinflusst.

Die Herstellung beidseitig gestrichenen Papiere erfolgt also praktisch in drei Arbeitsgängen:

1. Herstellung des für das Streichen geeigneten Rohpapiers bzw. Trägerpapiers in der Papiermaschine in sehr unterschiedlichen Stoffzusammensetzungen wie z.B holzfrei, holzhaltig, mit Sekundärfasern oder Mischungen aus diesen Komponenten
2. Das Streichen (Aufbringen,Egalisieren und Dosieren des Strichs) in der Streichmaschine nach verschiedenen Streichtechniken und sehr unterschiedlichen Strichmengen
3. Das Satinieren (Erzeugung der Glätte bzw. des Glanzes) in einem Kalander

Die Qualitätsunterschiede zwischen den vielen auf dem Markt befindlichen Sorten ist sehr groß. Deshalb gilt nach wie vor der alte Grundsatz zur Beurteilung von Papier: Papier immer anfassen (in die Hand nehmen), und dann ansehen und auch durchsehen !!

Eine Renaissance gedruckter Wasserzeichen

Wasserzeichen werden definiert als durchscheinende Zeichen im Papier

die durch Zurückhalten, Verdrängen oder Zusammendrücken des Papierstoffes an den Zeichnungsstellen erzielt werden. Wasserzeichen entstehen also entweder durch Faserverdünnungen, Faserverdickungen bei der Blattbildung, durch Eindrücken von Muster (Faserverdichtungen und -verdrängung) und auch, im Gegensatz zu einem Auflöten oder Aufnähen von einfachen linearen Gebilden und Formen durch eine künstlerische Modellierung des Siebes mit Vertiefungen und Erhöhungen.

Dabei fällt die Blattdicke an den entsprechenden Stellen teils geringer oder höher aus was in der Durchsicht zu nur sehr schwer nachzuahmenden Hell-Dunkel-Schattierungen führt, wie sie zur aufwendigen Darstellung von Kopfbildern von Persönlichkeiten bei Wertpapieren und Banknoten zu finden sind, um Fälschungen zu vermeiden.
Das Wasserzeichen, engl.“watermark“, frz. „filigran“ ist bisher das Güte- und Herkunftszeichen eines Papiers gewesen. Echte Wasserzeichen machen das Papier wertvoller, sie dienen auch zum Schutz vor Nachahmungen und Fälschungen, und sie geben heute den Wasserzeichenforschern auch Hinweise über die Geschichte der Papiermacherei. Früher hießen die Wasserzeichen übrigens auch „Papierzeichen“. Sie sind eine europäische Erfindung. Das älteste Wasserzeichen befindet sich in einer Urkunde des Jahres 1282 aus Bologna. Der Forscher C.M. Briquet identifizierte 1.600 verschiedene Wasserzeichen allein bis zum Jahre 1600. Unter Berücksichtigung der dann zwischen 1600 und 1800 weiter entstandenen Wasserzeichen, kam der deutsche Forscher Alfred Schulte bereits vor Jahren auf die erstaunliche Zahl von 175.00 Stück. Eine historische Wasserzeichensammlung und 547 Schöpfsiebe befinden sich auch bei der Stiftung Zanders in Bergisch Gladbach. Hinzuweisen ist auch auf die erste Datenbank für Wasserzeichen von der Papiermaschine ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit bisher ca. 3700 Zeichen von Fabriken, Großhändlern und Endverwendern und anderen Ländern.

Es bestand also zu allen Zeiten ein sehr großes Interesse, Papier mit einem individuellen Wasserzeichen zu verwenden. Da das aber immer mit nicht unerheblichen Kosten verbunden war , gab es bereits in der Vergangenheit Techniken, Wasserzeichen kostengünstig herzustellen. So gab es viele Verfahren und Patente um in das Papier unechte Wasserzeichen nicht nur nachträglich unter hohem Druck durch eine partielle Faserverdichtung anzubringen sondern auch zu drucken.  „Eine Renaissance gedruckter Wasserzeichen“ weiterlesen

Die Cleverprinting-Farbwelten – inkl. kostenloser Demoversion

 

Die Cleverprinting-Farbwelten

Gemeinsam mit dem Fachjournalisten Günter Schuler hat Cleverprinting ein Farbmusterbuch konzipiert, das den eher abstrakten CMYK-Farbwerten einen erfassbaren realen Bezugspunkt gegenüberstellt – „Cleverprinting Farbwelten“. Das Mischen der Farben, egal ob InDesign, Photoshop oder ein vergleichbares Programm, ist letztendlich einfach. Entweder gibt man im entsprechenden Tool den nummerischen Farbwert ein oder man schiebt solange am Farbregler, bis man die gewünschte Farbe gefunden hat. Damit man die neu angemischte Farbe für den weiteren Arbeitsprozess nutzen kann, benennt man folglich diese nach den korrekten Werten. Eine Vorstellung vom Farbton, ohne diesen tatsächlich vor Augen zu haben, schafft dieser Farbcode jedoch keinesfalls.

In den Farbwelten finden sich nun über 1.000 Farben, die in passende Gruppen unterteilt und zusammengefasst sind. Ist der Gestalter auf der Suche nach einem natürlichen Farbton, sucht er in der Kategorie Natur, sucht er einen metallischen Farbton, findet er diesen in der Kategorie Metall usw. 68 themenbezogene Farbsets stehen dem Anwender in den Farbwelten zur Verfügung, die Hinweise darauf geben, welche Farbe sich am besten für eine Automobilanzeige oder ein Trendmagazin eignet. Für viele Anlässe und Projekte liegen also bereits fertige Farbsets vor und das „Anmischen“ der Farbe per Hand entfällt. Schließlich sind alle Farbsets aus dem Buch als Datei beigefügt, so dass man diese in InDesign oder Photoshop importieren kann.

Das, was die Cleverprinting-Farbwelten für Designer, Kreative, Layouter und Druckvorstufler zum interessanten Werkzeug macht, ist die Tatsache, dass eine so große Vielfalt an Farben anegboten wird, so dass das selbst „Anmischen“ damit fast hinfällig werden dürfte. Zum anderen, und das ist wohl der entscheidende Pluspunkt, schaffen es die Herausgeber, die jeweilige Farbe mit einer charakteristischen Bezeichnung zu benennen – wobei, eine genaue Vorstellung von “indischgelb“ oder „umbra“ hat vermutlich dann doch nicht jeder. Aber Farbwelten richtet sich schließlich nicht an jeden, sondern an Experten, die eine Auswahl von 72 Türkis-, 72 Cyan-, 72, Blau-, 72 Violett-, 72 Magenta-, 72 Rot-, 72 Orange-, 72 Gelb-, 72 Grün-, 72 Braun-, 72 Schwarz-, 72 Grau- und 72 Weißtönen benötigen, plus die 72 knalligen RGB-Farben.

Cleverprinting kam zudem zu der Erkenntnis, dass ein visuelles Produkt wie eben Farbwelten schwer in Worte zu fassen ist und hat sich daher entschlossen, nicht nur die ersten Seiten des Buches sowie das komplette Inhaltsverzeichnis, sondern auch noch 10 Demo-Sets inklusive der ase-Dateien für InDesign kostenlos zur Verfügung zu stellen. Okay, jetzt wo das gesagt ist, kann ich ja aufhören, darüber zu berichten und auf die Website von Cleverprinting verweisen.

Das gedruckte Buch inkl. CD für 59,90 Euro kann dort natürlich auch bestellt werden.

Sonderfarben drucken

 

Mit Sonderfarben gelingt es Farben darzustellen:

die außerhalb des Farbumfangs des Vier- oder Mehrfarbendrucks liegen. Sonderfarben sind Volltöne, d.h. sie werden nicht durch die Skalenfarben CMYK aufgebaut.

Zur Definition von Sonderfarben werden Farbfächer verwendet. Weit verbreitet sind die HKS- und die Pantone Farbfächer. HKS steht für die Druckfarbenhersteller Hostmann-Steinberg, Kast + Ehinger und H. Schmincke. Den HKS Farbfächer gibt es für verschiedene Papiersorten, welche jeweils durch die entsprechenden Buchstaben kenntlich gemacht sind, zum Beispiel:
den HKS N (Naturpapier),
den HKS K (Kunstdruckpapier),
den HKS Ek (Endlosdruck auf Kunstdruckpapier)und
den HKS Z (Zeitungspapier)

Durch die Verwendung von Color-Matching Systemen können Sonderfarben auch durch Skalenfarben aufgebaut werden. Oftmals stehen CMYK-Werte im Fächer selbst abgedruckt, wodurch ein Aufbau durch Skalenfarben möglich ist. Alternativ kann man die Sonderfarbe auch im Photoshop in der Farbpalette auswählen und die Farbwerte mittels Farbmischer abfragen. Allerdings ist der Farbeindruck oftmals nicht identisch im Vergleich zur Sonderfarbe – gerade wenn diese außerhalb des Skalenbereichs liegt.

Sonderfarben werden häufig auch Schmuckfarben genannt und werden in der Praxis hauptsächlich im Verpackungsdruck eingesetzt (Milka-Lila, Zott-Rot).

Auch Farbtöne, die mit Skalenfarben erreicht werden könnten werden häufig als Sonderfarbe gedruckt, wenn enge Toleranzen in den Farbwerten gefordert sind. Viele bekannte Unternehmen benutzen Sonderfarben für das Unternehmenslogo (Telekom, Bosch, Sparkassen usw.). Mit der fertig vorgemischten Sonderfarbe ist ein konstantes und stabiles Druckergebnisse leichter zu erreichen, als mit dem Zusammendruck mehrerer Farben, welcher stets der Produktionsschwankung unterliegt.

Letztendlich müssen das Auge und der Geldbeutel entscheiden – durch die Farbfächer hat der Kunde und der Drucker allerdings ein verbindliches Referenzwerkzeug für die Abmusterung an der Maschine in der Hand.

Green IT: Öffentliche Förderungen weitgehend ungenutzt!

Green IT ist im Druck- und Mediensektor

ein ganz aktuelles Thema, denn ressourcenschonende, energieeffiziente IT steht für ein enormes Einsparungspotential für die Unternehmen.
Leider denken die meisten Firmen nicht an den immensen Stromverbrauch der IT-Infrastruktur oder an aktiven Umweltschutz im Unternehmen.
Ein weiterer Denkfehler: Green IT kostet Geld und bringt dem Unternehmen, außer einem temporären Imagepush, nichts.
Weit gefehlt!
Es gibt sogar jede Menge öffentlicher Fördermittel, die bisher weitgehend ungenutzt bleiben.
Das Green IT Beratungsbüro, bestehend aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), dem Umweltbundesamt (UBA), der KfW Bankengruppe und dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wissenslücken zu schließen.
Aufgezeigt werden den Unternehmen individuelle und auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmte Optimierungspotentiale, mögliche Partner und hilfreiche Fördermittel.
Diese Beratung ist übrigens für Anwender in Unternehmen, Behörden und Organisationen absolut kostenlos. Auf geht´s – mit aktivem Umweltschutz sparen!

Schalten Sie jetzt auf GRÜN.

 

Lernplakate – von Gutenberg bis van Gogh

Da wir ja nicht das große Glück haben können, ein Gemälde für den läppischen Preis von 12.800 Euros zu erwerben, dass sich im Nachhinein als ein originaler Da Vinci entpuppt und nun mal glatt knapp das 8.000-fache des Kaufpreises wert ist – so einem Schweizer Kunstsammler geschehen – müssen wir uns mit Geringerem zufrieden geben.
Wir wäre es da zum Beispiel mit dem gesammelten Lebenswerk eines anderen nicht minder berühmten Malermeisters – Vincent van Gogh – und das geballt auf eine Fläche von 100 x 70 Zentimeter. Man sollte glauben, dass Details ein wenig zu kurz kommen könnten, wenn man die sage und schreibe 870 Werke zu einem Plakat komprimiert. Aber der Hersteller verspricht, dass ein superfeines Druckraster dafür sorgt, dass man praktisch keinen Unterschied zu den Bildern in Originalgröße bemerken wird. Sprich, wären Blattläuse auf der Sonnenblume, man würde sie sehen. Okay, ich übertreibe ein ganz klein wenig.
Hervorzuheben sind hier nun zwei weitere Aspekte. Zum einen sind alle Bilder im gleichen Maßstab verkleinert worden und zum anderen sind diese in der genauen Reihefolge ihrer Entstehung angeordnet. Letzteres ist dahingehend nicht verwunderlich, wenn man weiß, wer „Vincent van Gogh – the complete Paintings“ zum Kaufe feilbietet – nämlich Lernplakate.
Der pädagogische Gedanke, der dahinter steht, ist zu vordergründig, als dass man diesen hier nun explizit nennen muss. Anstelle dessen sei natürlich darauf hingewiesen, dass Lernplakate nicht nur für verkappte Kunsthistoriker Plakate mit didaktischem Anspruch auf Lager hat. So wird zum Beispiel der Typofan seine Freude am wirklich sehr puristisch gehaltenen Typografischen Kalender 2010 haben. Mattgrüner Hintergrund, Wochentage sind weiß, die des Wochenendes sind es nicht. Bundesweite Feiertage sind natürlich ebenfalls verzeichnet. Das Ganze im fröhlichen FF-Unit gesetzt – fertig.

Ein weiteres Plakat möchte ich abschließend ebenfalls noch nennen. Es gibt nämlich tatsächlich auch eines, das die 500-jährige Geschichte der Schriftgießerei in Deutschland abbildet. Alle Schriftgießereien werden, inklusive der mehr als 200 Übernahmen, erstmals in einem logischen Stammbaum abgebildet. Anhand der Linienverbindungen erkennt man, wie sich die Schriftgießerei bis zu ihrem abrupten Ende durch den Lichtsatz entwickelt hat. Ein Plakat also ganz im Sinne des Urvaters der beweglichen Lettern – Gutenberg.

Etiketten: Hohe Qualitätsstandards gehören zur „Etikette“

Hier ein paar Wissensbasics zum Thema „Etiketten“.

An Etiketten werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt:

Nassfestigkeit, Rollneigung, Reißfestigkeit, Bruchwiderstand, Laugendurchlässigkeit und Stanzfestigkeit.
Außerdem müssen diese Papiere nassopak, dimensionsstabil und abriebfest sein.

So zahlreich die Einsatzgebiete und so unterschiedlich wie die Anforderungsprofile, so groß ist heute auch das Sortiment spezieller Etikettenpapiere. Schauen Sie einmal bei Etikette drucken vorbei eine Online Druckerei rund um das bedrucken von Etikette.

Etikettenpapiere sind meist einseitig gestrichene Papiere, die im Offset- und teils auch im Tiefdruck mehrfarbig bedruckbar sein müssen. Das Papier ist im Allgemeinen lackierbar, bronzierbar und stanzbar. Um das Ablösen der Etiketten in den Spülmaschinen z.B. der Brauereien sicherzustellen, gibt es nass- und laugenfeste Etikettenpapiere, die ungestrichen oder einseitig gestrichen und jeweils holzfrei sind. Darüber hinaus gibt es holzfreie, direkt metallisierte Etikettenpapiere. Diese sind dann einseitig gestrichen, metallisiert, glänzend, können verschiedene Prägungen haben und sind ebenfalls nassfest. Verwendet werden sie bei Bieretiketten und für Luxusspirtousen.

Je nach Streich-Technik und Rezeptur unterscheidet man zwischen den maschinengestrichenen und Chromopapieren, sowie den hochglänzenden, gussgestrichenen Papieren.
Da effizientes Ressourcenmanagement natürlich auch Etiketten betrifft, ist es heute so, dass von den Papierherstellern bereits mehr als 20 000 Tonnen jährlich recycled werden.

Also immer schön „grün“ denken!

Zur Preisübersicht Etiketten hier

Olympische Spiele der Druck- und Medienindustrie

Drupa

1971 Aussteller aus 52 Ländern bieten den Kunden auf einer Ausstellungs-Fläche von 175 000 Quadratmetern die neuesten Trends der Branche. Vorfreude ist ja bekanntlich die größte Freude!

Auch 2012 soll wieder ein neuer Besucherrekord aufgestellt werden und eine „Messe der Superlative“ werden.

Damit unterstreicht die drupa einmal mehr, dass sie die internationale Leitmesse für die Druck- und Medienindustrie ist.
Keine andere Fachmesse hat einen so tief greifenden Einfluss in wirtschaftlicher und technologischer Hinsicht wie die print media messe in Düsseldorf. Was für die Sportler die Olympischen Spiele sind, ist die drupa für die print media-Branche.
In Zeiten des Internets und digitaler Medien steht die Wettbewerbsfähigkeit von Print immer wieder auf dem Prüfstein. Dabei sprechen die Fakten eindeutig für Druckerzeugnisse. Heute werden mehr Papier, Karton, Folien und andere Materialien bedruckt als jemals zuvor – weltweit fast 500 Millionen Tonnen im Jahr. Die weltweite Zulieferindustrie präsentiert zur drupa 2008 eine Vielzahl an Innovationen, ganzheitlichen Lösungen und marktreifen Weiterentwicklungen, die das Printprodukt im multimedialen Wettbewerb auf die Gewinnerstraße bringen.
Haptik, Emotionalität und Wertigkeit des Gedruckten bieten einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber elektronischen Medien – beispielsweise am Point of Sales, in der Markenkommunikation oder bei personalisierten Mailings und großformatigen Werbeaktionen. Darüber hinaus eröffnen sich neue Wachstumsmärkte durch Electronic Printing (Sicherheitsdruck und Markenschutz) und in der vernetzten Kommunikation (z.B. bei Dialogkampagnen).
Das Anmeldeergebnis spiegelt die internationale Marktsituation und Branchenentwicklung wider. So stellen die globalen Technologieführer auch die größten Aussteller-Nationen zur drupa 2008: Deutschland, USA, Italien, Schweiz, Niederlande, Japan, UK, Spanien und Belgien. Aufstrebende Schwellenländer wie China und Indien warten mit eindrucksvollen Zuwachsraten von 300 Prozent bzw. 60 Prozent auf.
Das „Herz“ der drupa ist seit über 50 Jahren der Druck. Nicht umsonst wird die drupa auch die größte Druckerei der Welt genannt. Ob Bogen- und Rollenoffset, Tief- und Etikettendruck, Digital- und Siebdruck – die ganze Macht der „schwarzen Kunst“ wird im XXL-Maßstab präsentiert. Mit über 30 000 Quadratmetern ist dieser Angebotsbereich der größte – gefolgt von Buchbinderei/Druckweiterverarbeitung, Druck- und Media-Vorstufe sowie Packmittelproduktion/Papierverarbeitung.

Quelle: Welt.de

ICC Profile

ICC Profile für das Farbsystem und einhaltung von Farbwerten

 

Alle am Reproduktionsprozess beteiligten Ausgabegeräte werden linearisiet, kalibriert und profiliert.
Ein Farbprofil ist die farbmetrische Beschreibung der geräteabhängigen Wiedergabeeigenschaften eines Gerätes in einem geräteunabhängigen Referenzfarbsystem (z. B. CIELab). Die Struktur dieses Profils ist vom International Color Consortium (ICC) festgelegt worden.
Genau genommen ist das Farbprofil eine Tabelle, die RGB-Werten die Normfarbwerte eines Standardfarbraums zuordnet, zum Beispiel L*A*B*, sRGB oder AdobeRGB(1998). Die Kombination aus RGB-Wert und Farbprofil liefert damit die vollständige Information über die tatsächlich gemeinten Farbwerte.
Ziel eines konsequent eingesetzten Color-Managements ist, dass eine Vorlage, die mit irgendeinem Eingabegerät erfasst wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird. Colormanagement-Systeme können Geräte wie Scanner, Digitalkameras, Monitore, Drucker sowie Film- und Plattenbelichter aufeinander abstimmen. Die Farbe wird z.B. den Druckbedingungen entsprechend angezeigt.

Wie werden ICC-Profile erstellt?

➢ Zur Erstellung von ICC-Profilen ist eine Profilierungs-Software, ein Spektralphotometer und eine Messvorlage notwendig.
➢ Eingabegeräte wie Scanner und Digital-Kameras werden mit einem IT8-Testchart kalibriert. Zu dieser standardisiert hergestellten Dia- oder Aufsichtsvorlage gehört eine ausgemessene Referenzdatei. Das IT8-Testchart wird gescannt oder fotografiert und in einer definierten Auflösung abgespeichert. Die Profilerzeugungssoftware vergleicht dann die digitalisierte Datei mit der Referenzdatei und berechnet aus den Differenzen das Farbprofil.
➢ Zur Kalibration von Monitoren wird das Spektralphotometer am Monitor befestigt. Mit Hilfe der Profilierungssoftware wird der Farbumfang des Monitors vermessen und in einem weiteren Profil gespeichert.
➢ Für die Profilierung des Proofdruckers wird die IT8-Testchart Referenzdatei auf dem Proofdrucker ausgegeben. Dieser Ausdruck wird mit dem Spektralphotometer vermessen, von der Profilierungssoftware mit der Referenzdatei verglichen und die Differenzen in einem dritten Profil gespeichert.
➢ Die Profilierung der Fortdruckmaschine erfolgt genau wie die des Proofdruckers. Hierbei ist zu beachten, dass der Zwischenschritt beim konventionellen Offsetdruck über die Druckplattenbelichtung ebenfalls kalibriert sein muss. Jede Fortdruckmaschine-Bedruckstoff-Kombination hat ihr eigenes Farbprofil, d. h. es muss für jede Fortdruckmaschine und jedes Papier ein eigenes Profil generiert werden (z. B. 2 Fortdruckmaschinen bedrucken je ein mattes und ein glänzendes Papier = vier Profile).