Die Druckvorstufe im Digitaldruck

Die Druckvorstufe im Digitaldruck

 

Vorweg: Voraussetzung für einen hochwertigen Papierabzug ist einehochwertige Vorlage! Minderwertige Fotos lassen sich auch durch hohentechnischen und zeitlichen Aufwand in der Druckvorstufe kaum korrigieren.

Wer allerdings in der Druckvorstufe kein konsistentes Colormanagement etabliert, wird auf andere Probleme stoßen: blau- oder rotstichige Bilder trotz einer Testsieger Digitalkamera oder einen verwaschenen Ausdruck beispielsweise. Unabdingbar ist deshalb die Profilierung der Ein- und Ausgabegeräte mit geeigneten Tools. Für die Digitalkamera bietet sich das Werkzeug SilverFast an – von einem abfotografierten Digitalkamera-Target werden Farbwerte gemessen und mit Referenzwerten verglichen. Am Ende sollte für jedes Gerät ein ICC-Standard-Farbprofil vorliegen. Das Standard CIE LAB-Farbmodell, das sich an der menschlichen Farbwahrnehmung orientiert und Farbe unverwechselbar und mathematisch exakt beschreibt, ist der geräteunabhängige Farbreferenzraum, der die Geräteprofile miteinander vergleichbar macht und Farbkorrekturen erst möglicht. Mit einem „kohärenten“ Farbmanagement kann man sich der Bildbearbeitung widmen. Programme wie Photoshop oder das freie IrfanView bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, von der einfachen Tonwertkorrektur bis hin zu ausgefeilten Bildmanipulationen. In Bildbearbeitungsprogrammen können aber auch Auflösung und Dateiformat definieren werden. „Die Druckvorstufe im Digitaldruck“ weiterlesen

Typografie – Wissensvermittlung DIN 16518 einmal anders

 

Typografisches Wissensvermittlung

Ich muss zugeben, folgendes typografische Fundstück lässt sich nicht zwingend mit dem Attribut neu bezeichnen. Nun wage ich einmal die Behauptung, dass dieses Kleinod nicht nur mir entgangen sein dürfte und weil ich es ganz persönlich ganz hervorragend gemacht finde, möchte ich es den Lesern des Gutenbergblogs auch keineswegs vorenthalten.

Im Juni 2006 hat der Grazer Multimedia Student Philipp Strahl sich auf, wie ich finde, äußert kreative Art und Weise dem Thema Fonts angenommen und einen unterhaltsamen Sachfilm produziert. Zu Beginn des Videos gibt es eine kurze Einführung in die Konstruktion einer Schrift – und wenn man bisher glaubte, dass dies ein eher trockenes Thema sei, so lehrt uns das Filmchen von Philipp Strahl eines besseren.

Dem schließt sich eine Benefiz Gala an, bei denen die Schriften wie auf einer Modenschau präsentiert werden. Auf diese Weise werden im Film die unterschiedlichen Stile innerhalb der Typografie sehr anschaulich erklärt.

Ein kleiner inhaltlicher Fehler hat sich dann wohl doch in den Film eingeschlichen. Bei der Präsentation der Caslon wird scheinbar eine Baskerville verwendet – ein Fehler, der nach Angabe von Philipp Strahl auf eine falsch beschriftete Schriftart zurückzuführen sei und der auf dem Fontblog eine kleine Diskussionslawine heraufbeschworen hat, ohne dass letztlich dabei die Beurteilung des Filmes negativ ausfiel – im Gegenteil. Dem schließe ich mich, wie bereits erwähnt, gerne an.

 

Anmerkung: Im Film sind kurz politisch negativ konnotierte Symbole sichtbar, die jedoch nicht dazu verwendet werden, eine politische Meinung auszudrücken. Vielmehr geht es darum zu zeigen, wie ein solcher Missbrauch einer Schrift ein schlechtes Image bewirken kann. Da weder der Urheber oder die Videoplattform YouTube Grund für Zensur sehen, sehen auch wir dafür keine Veranlassung.

Falzkleben und Falzbefeuchten im Rollenoffsetdruck

Falzen im Rollenoffset

Das Falzkleben in einer Rollenoffset-Druckmaschine, auch als „rotatives Falzkleben“ bezeichnet, gehört zu den häufigsten und darum auch wichtigsten Möglichkeiten im Bereich der Druckweiterverarbeitung. Um den vielfältigen Ansprüchen an die Technik der Leimübertragung und auch den hohen Anforderungen an die Qualität einer Falzklebung zu entsprechen, haben sich im Laufe der Entwicklung eine Reihe von Systemen und Möglichkeiten entwickelt.

Die Anforderungen bestehen darin, daß unter Berücksichtigung hoher und auch wechselnder Verarbeitungsgeschwindigkeiten der bedruckten Papierbahn, der Druckbilddichte, d.h. der mehr oder weniger geschlossenen Farbschicht und der sehr unterschiedlichen Papierqualitäten, mit ihren sehr differenzierten Saugfähigkeiten, eine möglichst sehr dünne, gleichmäßige und sich nicht verbreiternden Leimspur passergenau von hoher Haltbarkeit übertragen wird. Das stellt sowohl hohe Anforderungen an die Technik der Leimübertragung als auch an den Klebstoff.
Denn nur eine Verankerung in der Druckfarbe bzw. der Papieroberfläche führt zu einer sicheren und festenVerklebung.
Längsklebung
Zur Standardausrüstung einer 16-Seiten Rollenoffset-Druckmaschine gehört bereits eine Längsklebeeinrichtung für intermittierende Falzklebung für Druckprodukte von 8-, 12-, 16- und 2×8-Seiten im Format A4. Bei der Längsklebung im Kontakt zwischen Bahn und Auftragskopf erfolgt die Übertragung der Leimspur praktisch durch den Sog, den die Bahn im Kontakt auf die etwa 0,5 bis 1,0 mm Düsenöffnung ausübt.

Dabei werden heute Leimunterbrechungen von 15 mm am Cut-off bei einer Geschwindigkeit bis zu 18 m/sec. erreicht.
Querleimung
Das marktgängigste Druckprodukt als vielfältiger Werbeträger ist ein Druckprodukt mit 8 Seiten im Format A4. Solche Arbeiten werden heute nahezu ausschließlich mit Falzklebung auf Maschinen mit liegendem Format gedruckt, wobei eine passergenaue, sehr schmale, quer zur Laufrichtung liegende Beleimung erfolgt.Es gibt aber auch Druckereibetriebe, die bereits in der Lage sind, im liegenden Druckformat 32 Seiten A4 im Falz zu verkleben. Das bedeutet, dass dabei sieben Leimstriche quer zur Bahn aufgebracht und passergenau zueinander koordiniert werden müssen. Sie weisen jeweils eine exakte Aneinanderreihung von Löchern mit einem Durchmesser von 0,8mm und 0,5 mm Tiefe auf. Unter Spannung umschließt die Papierbahn bei der Produktion das zylindrische Leimaggregat, und es kommt durch die Fliehkraft und durch die physikalischen Gesetze der Kohäsion und Adhäsion zu einer Übertragung einer dünnen, punktierten Leimspur. Diese moderne Technik wird als „Querleimung“ bezeichnet. Die dafür notwendigen Querleimwerke sind rotierende Systeme ( z.B. OPIMATIC Querleimwerke) für schnellaufender Papierbahnen sowohl im Rollenoffset- als auch im Tiefdruck. Sie erfolgt in Falzapparaten der Offset-Rotationsmaschine auf bedruckte Papierbahnen an papierbezogen vorbestimmten Stellen durch einen quer zur Laufrichtung liegenden punktierten Leimstreifen.

Die Querleimung läßt sich heute also den vielfältigsten und auch laufend steigenden. Anforderungen des Rollenoffsetdrucks anpassen. 
Falzbefeuchtung
Bei der sogenannten „Falzbefeuchtung“ handelt es sich um ein System, das unter der Bezeichnung „Softjet“ ein neues, von Planatol entwickeltes, Auftragesystem darstellt, mit dem die Möglichkeit besteht, die Biegesteifigkeit des Papiers herabzusetzen. Dadurch wird sowohl eine bessere Falzgenauigkeit als auch ein glatteres Aufliegen der Falzprodukte erreicht. Bei zunehmend anspruchsvoller werdenden Druckerzeugnissen mit seitenübergreifenden Layouts (Panoramadruck) ist das Falzbefeuchten eine wichtige technische Unterstützung, um Rollenoffsetarbeiten auf ein hohea Qualitätsniveau zu stellen

Literatur: Wolfgang Walenski:“Der Rollenoffsetdruck“ Fachschriften-Verlag,Fellbach

Corporate Design – Bremer Musikanten

Corporate Design – ein wichtiger Begriff im Zuge einer erfolgreichen Unternehmenskommunikation. Corporate Design beschreibt dabei das Erscheinungsbild eines Unternehmens, welches maßgeblich zu dessen Wiedererkennungswert beiträgt und werbewirksam eingesetzt wird. In vorliegendem Fall handelt es sich bei dem „Unternehmen“ um die Stadt Bremen. Dort sind die Figuren aus einem Märchen der Gebrüder Grimm zum Wahrzeichen der Stadt avanciert. Und werden nun werbewirksam eingesetzt. Die Bremer Stadtmusikanten spielen nach wie vor die erste Geige im großen Werbekonzert.

Das Märchen
Im Märchen geht es um vier Tiere (Hahn, Katze, Hund und Esel), welche aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters für ihre jeweiligen Besitzer nicht mehr von Nutzen sind. Ihr Schicksal ist besiegelt, sie sollen getötet werden. Doch den Tieren gelingt die Flucht. Während dieser Flucht treffen sich die vier unterschiedlichen Gesellen und beschließen, sich gemeinsam auf den Weg nach Bremen zu machen, um dort Stadtmusikanten zu werden. Als es Nacht wird, sind sie auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Sie entdecken ein altes Räuberhaus. Kurzerhand vertreiben sie die dort lebenden Räuber mit lautem Gebrüll aus ihrem Haus und richten sich dort für die Nacht ein. Doch bei einer Nacht soll es nicht bleiben: Es gefällt ihnen dort so gut, dass sie sich entscheiden, dort zu bleiben.

Die Bremer Osterwiese

Für die neue Bremer Osterwiese, ein schöner und liebevoll gestalteter Ostermarkt in Bremen, wurden die Bremer Stadtmusikanten nun neu arrangiert. Die Markenagentur red pepper hat neben dem Design des Weihnachtsmarkts auch für das neue Erscheinungsbild der diesjährigen Osterwiese gesorgt. Der Clou: Anstelle des Hahns thront ein Osterhase auf dem Rücken der Katze.

 

Ein Konzept, welches sich auszahlt
Die Bremer Stadtmusikanten sind ein Garant für Erfolg und Wiedererkennung. Umfragen ergaben, dass die Bewohner Bremens mit keinem anderen Wahrzeichen so viel verbinden, wie mit den Bremer Stadtmusikanten. Diesen Wiedererkennungseffekt hat sich red pepper zu Eigen gemacht und gleichzeitig Strategien des Neuromarketings genutzt, um ein aussagekräftiges Markenmuster für den Bremer Ostermarkt bzw. Weihnachtsmarkt zu entwickeln: Das Bild der Stadtmusikanten steht für mehr als ein Wahrzeichen. Es impliziert wichtige Werte und Ansichten des Bremers an sich, stehen die Musikanten doch für Lebensfreude, Tradition und Geselligkeit.

Auch für den Weihnachtsmarkt standen die Stadtmusikanten bereits Modell. 2009 lockte das Bild der festlich geschmückten Tierchen viele Besucher auf einen Markt, der Eindruck hinterlässt. Man darf gespannt sein, in welchem Gewand die Musikanten dieses Jahr zu Weihnachten erstrahlen.

Wer allerdings nicht bis Weihnachten darauf warten möchte, um die vier musikalischen Gesellen zu treffen, der kann dies gerne auf dem diesjährigen Freimarkt tun. Vom 15.10 bis 31.10. 2010 darf gefeiert und gelacht werden was das Zeug hält. Das bunte Volkfest mit seinen Stadtmusikanten erwartet Sie!

Corporate Identity Gipfel 2010

Der Corporate Identity Gipfel – ein Treffen der Pioniere, Visionäre und Gipfelstürmer der europäischen Corporate Identity und Corporate Design Branche. Der Gipfel, welcher erstmals am 26. März 2010 in Konstanz stattfand, bot wichtige Einblicke in zukünftige Tendenzen der Branche und verdeutlichte neue, individuelle und kreative Visionen. Neben dem Aufspüren zukünftiger Trends und Vorgehensweisen, wollte man auch den Fachkräften von morgen einen Einblick in die Branche und deren Chancen ermöglichen. Das umfassende Potenzial der Thematik sollte erfasst werden.

Teilnehmer
Vortragende waren dabei sowohl Professoren, welche durch deren Lehrinhalte (in)direkten Einfluss auf die Arbeits- und Gestaltungsweisen der künftigen Corporate-Identity- und Coporate-Design- Fachkräfte nehmen, wie auch Experten, die seit langem in der Branche tätig sind. Insgesamt zog das spannende Event mehr als 280 Interessenten aus der Kommunikationsbranche nach Konstanz, wovon fast die Hälfte aus studentischen Reihen kam.

Blick hinter die Kulissen

Der Markenstratege und Designer Patrick Weber ist Initiator und Urheber der Corporate Identity Gipfels. Seine Vision ist es, aktuelle Tendenzen der Branche aufzuspüren, gemeinsam über Chancen zu sprechen und bereits erfolgreiche Strategen mit dem jungen Nachwuchs zusammenzuführen. Neben langjährigen Experten waren auch Führungskräfte aus der Wirtschaft anwesend, so dass eine wichtige Verknüpfung zu aktuellen Marktverhältnisse gezogen werden konnte. Die Zukunft der Markenkommunikation konnte so von allen Seiten beleuchtet und heiß diskutiert werden.

Sprecherkategorien
Sprecher des Gipfels fanden sich aus den Kategorien

• Pioniere: Wegbereiter und Bahnbrecher – sie haben Maßstäbe gesetzt und Herangehensweisen geprägt
• Visionäre: Besitzen neue Ideen und Ansätze im Bereich Corporate Identity/ Coporate Design; stellen sich den wachsenden Herausforderungen, welche die Branche mit sich bringt
• Gipfelstürmer: Aktuell erfolgreich im Bereich des Corporate Design, besetzen momentane Spitzenpositionen innerhalb der Markenkommunikation
• Langstreckenläufer: Namhafte, seit langem erfolgreiche Spezialisten

 

Endlich: Die Weiss-Verordnung ist da !!

Haben Sie auch ständig Probleme mit den verschiedenen Weisstönen bei unterschiedlichen Papieren? Mal ist es ein Naturweiß oder ein Neutralweiss, manchmal wird auch ein blütenweißes oder schneeweißes Papier angeboten.

Die Papierfarbe Weiß

Man ärgert mich auch über weiße Papiere die als grün,- rot- oder gelbstichig bezeichnet werden.
Jetzt ist endlich die Weiss-Verordnung da. Das neue Regelwerk wird dem Weisschaos in Europa ein definitives Ende bereiten. Sie tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft. Die angegebenen Richtwerte müssen eingehalten werden. So wird verhindert, dass in ein und demselben Druckerzeugnis verschiedene Papierqualitäten zum Einsatz kommen, deren Weisstöne nicht perfekt zusammenpassen. Die Weissverordnung legt den Grundstein für eine europweite Weissharmonie:

§ 1: Werden in einem Druckobjekt verschiedene Papierqualitäten eingesetzt, ist darauf zu achten, dass die Weisstöne farblich miteinander harmonieren. Mit seinen fünf unterschiedlichen Papieren garantiert ZANDERS medley immer eine perfekte Weissharmonie.

§ 2: Werden in einem Druckerzeugnis Papiere mit unterschiedlichen Oberflächen verwendet, muss ihre Bedruckbarkeit dennoch gleichermaßen optimal sein. Das Papiersortiment von ZANDERS medley sorgt stets für ein homogenes Druckergebnis.

§ 3: Kommen Papiere mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen zum Einsatz, müssen eine gleichmäßig perfekte Bildwiedergabe und Farbbrillanz gewährleistet sein.

§ 4: Beim Einsatz von unterschiedlichen Papieren ist darauf zu achten, dass das haptische Erlebnis bei allen Oberflächen gleich bleibend hochwertig ist.

§ 5: Sollten Feinpapiere in einem Mailing zum Einsatz kommen, müssen sie über ein größtmögliches Volumen verfügen. Mit seinem 1,2- oder 1,7-fachen Volumen ist ZANDERS medley pure volume angenehm griffig und spart Porto- und Papierkosten.

 

Museum of Modern Art hat das @-Zeichen gekauft

MoMa proudly presents: das @-Zeichen. MoMa steht dabei für das Museum of Modern Art, welches in New York schon Millionen von Menschen begeistert hat. Am 22 März hat das Museum, genauer gesagt die Abteilung für Architektur und Design, nun das @-Zeichen in seine Kollektion aufgenommen.

 

Kaum fassbar

Zeitgenössische Kunst, Architektur und Design könne unerwartete Erscheinungsformen annehmen, so Paola Antonelli, Senior Kurator der Abteilung für Architektur und Design am MoMa. Weiters sei der physische Besitz eines Objekts keine Voraussetzung mehr für dessen Anschaffung. MoMa beschreitet damit neue, richtunsgweisende Wege: So können sich Kuratoren zukünftig auch Objekte aneignen und anerkennen, welche eigentlich nicht fassbar und damit nicht „zu haben“ sind, bzw. welche allen und jedem zur Verfügung stehen. Dennoch sind auch solch schwer fass- und greifbaren Objekte den Kriterien der MoMa-Kollektionen unterworfen: trotz fehlender physischer Präsenz müssen sie qualitativ hochwertig, relevant und einzigartig sein!

Warum also das @-Zeichen?
Um diese Entscheidung verstehen zu können, präsentiert das MoMa einen geschichtlichen Abriss, der auf die Bedeutung des Zeichens verweist. Lange bevor es im internationalen E-Mail-Verkehr zu einem grundlegen Bestandteil wurde, der Benutzer- und Domainname voneinander trennt, war das @-Zeichen in unterschiedlichen Kulturkreisen bekannt.

Kurze Historie des @-Zeichens
1536: das @-Zeichen wurde von einem italienischen Kaufmann in einem Brief benutzt

Der eigentliche Ursprung des Symbols ist bis dato nicht geklärt, es halten sich allerdings Theorien, wonach die Entstehung des Zeichens im Mittelalter angesiedelt ist. So könnte es sich bei dem Zeichen einerseits um eine handschriftliche Verschmelzung aus den Buchstaben „a“ und „d“ gehandelt haben („ad“ lat. : „zu etwas hin“). Andererseits könnte es auch als Abkürzungszeichen für das Wort „Amphore“ fungiert haben, welches zur damaligen Zeit als Maßeinheit genutzt wurde.

Seit den 1880 Jahren ist das Zeichen schließlich nachweislich auf englischen Schreibmaschinen zu finden. Das „commercial ‚a’“ avancierte zu einem kaufmännischen Wertezeichen, dessen Bedeutung mit unserem „à“ zu vergleichen ist. Während man in Deutschland also z.B. „2 Äpfel à 30 Pfennig“ sagte, hieß es im angelsächsichen Raum „2 apples at 30 pence“ – in Kurzform „3 apples @ 30 Pence“. Da das Zeichen also vermehrt im Handel gebräuchlich wurde, wundert es kaum, dass es seinen Einzug auf Schreibmaschinentastaturen und in späterer Folge auf Computertastaturen feierte.

Ray Tomlinson’s und sein @-Zeichen
Im Jahre 1972 schließlich, im Zuge der Erfindung der E-Mail, war der Ingenieur Ray Tomlinson auf der Suche nach einem relativ unbekannten Zeichen, welches Benutzer- und Rechnername voneinander trennen sollte. Er stieß auf das @-Zeichen und nutze es fortan für sein E-Mail Programm. Neben der symbolischen Prägnanz war das Zeichen auch inhaltlich korrekt: „At“ = „bei“ bot sich an, stand vor dem @-Zeichen ja der Benutzername, nach dem Zeichen der Domainname.

Was hat das Museum of Modern Art nun wirklich erstanden?
Weder Kunst noch Designobjekt, liegt die Bedeutung des Zeichens in seiner weltweiten Nutzung. Obwohl es immateriell und künstlich ist, ist es doch allgegenwärtig. Ein Zeichen, welches vor Kraft strotzt und dessen Bedeutung wir unbewusst tagtäglich akzeptieren und immer wieder aufs neue bestätigen – mit jeder E-Mail, die unseren Postausgang verlässt. Es ist kein Kunstwerk im eigentlichen Sinn – so hat es auch dem MoMa keinen Cent gekostet – und doch kommt keiner umhin, es zu bemerken. Es besitzt das Prädikat sehenswert. Und laut Paola Antonelli vermag es noch viel mehr:

„It has truly become a way of expressing society’s changing technological and social relationships, expressing new forms of behavior and interaction in a new world.”

Das Perforieren

Perforieren ist das Stanzen oder Schneiden von vielen hintereinander oder nebeneinander in einer Linie liegenden kleinen regelmäßigen Löchern oder Schlitzen.

Sie dienen zum Trennen von Teilen eines Druckproduktes z.B. bei Briefmarken, Kalender, Antwortkarten, Mailings usw. Perforiert wird auch beim Falzen zur Vermeidung von Quetschfalten und Stanzperforationen erfolgen bei Kamm- und Spiralbindungen. Bei Endlosformularen gibt es die Quer- und Längsperforation.

Es wird unterschieden zwischen:

  • Lochperforationen: Mit einem Perforierkamm, dessen nadelförmiger Oberstempel in einer Stempelplatte befestigt ist und in der Führungsplatte des Unterwerkzeugs, erfolgt eine lineare Perforation. Perforierräder die sich im ständigen Eingriff mit dem Unterwerkzeug befinden, werden für rotatives Perforieren eingesetzt. Lochperforationen erfolgen in linearen oder rotativ arbeitenden Perforiermaschinen.
  • Schlitz- oder Strichperforationen erfolgen in einer Falzmaschine, in einer rotativ arbeitenden Perforiermaschine, im Stanztiegel oder in einem Stanzautomat. Sie werden dabei mit Perforierkreismesser gegen Untermesser rotativ oder mit einem Bandstahlschnitt gegen eine Stanzunterlage durchgeführt.
  • Stanz-Perforationen für die Kamm- oder Spiralbindung: Sie erfolgen mit einem speziellen Perforierkamm in linearen Perforiermaschinen oder in Stanzautomaten
  • Querperforationen: Sie unterteilen die bedruckte Bahn auf Endlosformularmaschinen in einzelne Formulare und ermöglichen die Trennung. Die Querperforation ist Voraussetzung für die Ablage der endlosen Bahn im Zick-Zack-Falz.
  • Längs-Perforationen: Sie werden links und rechts der Endlosfomulare zum Abtrennen des Führungslochrandes angebracht.
  • Mikroperforationen: Hier sind Steg + Schnitt so fein abgestuft, dass nach der Trennung keine einzelnen Stege mehr erkennbar sind und somit der Eindruck einer Schnittkante entsteht. Man unterscheidet Mikroperforationen mit 48 oder 72 Zähnen pro Zoll ( 1 Zoll=25,4 mm)
  • Inline-Perforationen: Sie können direkt in einer Bogen-Offsetmaschine mit einem patentierten Perforationssystem (z.B. Cito-System oder PPP-Inline-System) praktiziert werden oder bei kleinformatigen Offsetmaschinen durch ein Zusatz- oder Vorsatzaggregat. Dabei werden selbstklebende Perforierbänder verwendet.

Die Prüfung der Festigkeit von Querperforationen bei Endlosformularen kann in einem FOGRA-Perforationsmessgerät vorgenommen werden. Dabei wird das perforierte Probenblatt zwischen zwei Spannklemmen fixiert. Durch das Drehen an einem Handrad wird die Probe zerrissen und die dafür aufgewandte Reißkraft direkt an einer Messuhr in Newton angegeben.

„Emotionen wecken“ als altbewährtes und auch neues Motto

Produkte, egal für welchen Sektor, sollen und müssen ansprechen, um beim Kunden Reaktionen zu wecken. Welche im besten Fall zu einem Kauf führen. Oder aber dafür sorgen, dass das Produkt einen festen Platz im Gedächtnis der Menschen einnimmt. Unabhängig vom Inhalt ist dabei bereits die Verpackung ausschlaggebend. Ansprechende Hüllen, welche Lust auf ‚Mehr’ machen, haben die größten Chancen, in den Olymp zu gelangen und damit beim Kunden zu landen.

Eine neue Lösung um dem inneren Kern auch nach Außen hin eine reizvolle und begehrte Optik zu beschaffen, verbirgt sich im Kaltfolientransfer. Dieses Verfahren spricht, geschickt genutzt, sowohl Seh- wie auch Tastsinn an und löst durch ein bestechendes Aussehen und ein wortwörtlich „gutes Gefühl“ den drängenden Impuls aus, diese Sache unbedingt haben zu wollen. Qualität sowie ein positives Lebensgefühl lassen sich durch diese Technik eindrucksvoll darstellen. Marken können sich so platzieren und behaupten.

Beim Kaltfolientransfer bzw. der Kaltfolienveredelung wird ein Druckwerk mit einer Folie, zum Zwecke der Veredelung, beklebt. Der Vorteil zur herkömmlichen Heißfolienprägung liegt darin, dass keine hohen Temperaturen oder zusätzliche Werkzeuge von Nöten sind.

Allerdings sollte der Einsatz diese Technik bewusst geplant werden, um später eventuelle Enttäuschungen zu vermeiden. So sollte man zum einen bedenken, dass Kaltfolien den Helligkeitswert von Metallfarbtönen, abhängig vom Lichteinfall, um ca. 40% verringern. Das Ergebnis wirkt im direkten Vergleich zu Resultaten, welche in Heißfolienprägungen entstanden sind, etwas matter. Aufgrund spezieller Reflexionseigenschaften können zudem visuelle Irritationen entstehen, welche letzten Endes vom Produkt ablenken.

Bei einem bedachten und organisierten Einsatz hingegen, sind Kaltfolien wahre Künstler. So lassen sich feine Linien, Raster und Strukturen hervorragend darstellen. Filigrane Motive können dadurch ohne Schwierigkeiten dargestellt werden. Auch bieten Kaltfolien durch mehrfarbige Überdruckung ein erweitertes Farbspektrum und somit neue Möglichkeiten in der Farbgestaltung.

Sollen Produkte oder Marken also zu einem optisch wie haptisch fassbaren Ereignis avancieren, bieten Kalfolienveredelungen sicher einen innovativen und beeindruckenden Weg, um dies zu erreichen. Solange die Kommunikation zwischen Auftraggeber, Veredeler und Druckerei stimmt, hinterlassen derlei bearbeitete Waren definitiv einen bleibenden Eindruck.

Zusatzqualifikation für Fachkräfte der Druck- und Medienbranche

Die Berliner Ernst-Litfaß-Schule, Oberstufenzentrum Druck- und Medientechnik, will sowohl angehende Fachkräfte in den unterschiedlichsten Medienberufen als auch künftige Studenten bestmöglich auf die Arbeitswelt vorbereiten. Ab August 2010 bietet die Schule zudem Fachkräften die Möglichkeit an, sich weiterzubilden und somit zum staatlich geprüften Techniker bzw. Technikerin für die Druck- und Medientechnik zu qualifizieren.

Innerhalb von dreieinhalb Jahren werden den Teilnehmern Inhalte wie betriebliches Rechnungswesen, Crossmedia-Publishing, Printmedien-Produktion und Weiterverarbeitung sowie Auftrags- und Qualitätsmanagement, Medienrecht, Personalführung und –entwicklung vermittelt. Ziel der Ausbildung ist es, dass sich die Fachkräfte auf diesem Weg zu breit aufgestellten Führungskräften entwickeln, die Aufgaben im mittleren Management übernehmen können.

Die Technikerausbildung an der staatlichen Fachschule ist für alle kostenlos und erfolgt berufsbegleitend über einen Zeitraum von sieben Semestern. Die Veranstaltungen werden in der Regel am Abend, am Wochenende oder als Block durchgeführt. Darüberhinaus gibt es die Möglichkeit auf einer E-Learning-Plattform individuelle Lernzeiten zu wählen und sich dann per Selbststudium weiterzubilden.

Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich Druck und Medien und Minimum ein halbes Jahr praktische Berufserfahrung. Weitere sechs Monate sind zudem im Laufe des Fachschulstudiums vorzuweisen.

Am Ende von ca. 2.400 Stunden Weiterbildung winkt die Qualifikation zum staatlich geprüften Techniker mit der Fachrichtung Druck- und Medientechnik, Schwerpunkt Crossmedia-Publishing. Diese umfassende allgemeine, betriebswirtschaftliche und technische Qualifikation befähigt den Teilnehmer des Kurses, technische Aufgaben unter Berücksichtigung organisatorischer und betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge zu lösen.

Bei wem nun die Neugier geweckt wurde, der kann sich auf der Homepage der Ernst-Litfaß-Schule anmelden und erhält zudem weitere Informationen.
Wer noch ein wenig mehr über das genaue Tätigkeitsfeld eines Medien- und Drucktechnikers wissen möchte, dem wird dieses, wenn auch nicht mehr ganz so aktuelle PDF weiterhelfen.