Noch immer hallen sie nach, die „Extrablatt!“-Rufe der Zeitungsjungen. Ob beim jüngsten Front-Bericht, dem letzten Postkutschenraub oder dem legendären Untergang der Titanic – sie waren stets dabei. Und mit den Rufen das begehrte Druckwerk, voll an wertvollen Informationen und die einzige informelle Verbindung zur Außenwelt. Wer nicht schnell genug war, ging leer aus. Isoliert. Informationslos.
Begehrt waren nicht nur die Extrablätter; auch die Tageszeitungen erfreuten sich reger Beliebtheit und wer es sich leisten konnte, oder zumindest wollte, verbrachte keinen Morgen ohne seine geliebte Zeitung. Jahrelang. Jahrhundertelang.
Auch wenn die Auflagen mittlerweile vielerorts stark reduziert wurden, so ist die Zeitung an sich immer noch omnipräsent. Auf dem Frühstückstisch, im Wartezimmer, in der U-Bahn – quasi überall. Den Jahrhunderten zum Trotz. Ihre Aufgabe ist noch dieselbe wie eh und je, lediglich ihr Stellenwert in der Gesellschaft musste Einbußen erfahren. Die Zeitung ist eben nicht mehr der einzige Informationsquell und –zugegeben– nicht der aktuellste, doch ihre Vorreiterrolle und ihr ewiger Erfolg bleiben unbestritten.
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